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BRK-Wasserwacht & Polizei warnen: Das Eis ist nicht tragfähig – es besteht Lebensgefahr!

SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Am Samstagmittag gegen 13 Uhr ist ein älterer Mann im Bereich der Echowand auf dem Königssee in das noch nicht tragfähige Eis eingebrochen; er konnte sich mit Hilfe eines Ersthelfers wieder auf die Eisfläche retten, wo er frierend und durchnässt von der BRK-Wasserwacht gefunden wurde, eine weitere Versorgung und den Abtransport aber ablehnte. Zum Zeitpunkt des Unfalls befanden sich rund hundert Menschenauf dem Eis, die zum Teil bis zur Halbinsel Sankt Bartholomä unterwegs waren, darunter auch Kleinkinder. Warnhinweise der BRK-Wasserwacht vor Ort wurden durch die Menschen am See größtenteils einfach ignoriert, so dass die Polizei ein Betretungsverbot aussprechen musste.

Die Leitstelle Traunstein schickte sofort die BRK-Wasserwacht mit ihrer Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) aus Berchtesgaden, dem Einsatzleiter Wasserrettung und dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ zum Unfallort, der noch einen Wasserretter von einem Eiseinbruch unmittelbar zuvor am Chiemsee mit dabei hatte. Die BRK-Wasserwacht ging zu Fuß los, um die zahlreichen Spaziergänger und Schlittschuhläufer zu warnen und von der Eisfläche zu schicken, wobei viele nicht auf die Wasserretter hörten und einfach weitergingen, so dass die Polizei die Eisfläche sperren musste. Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 5“ führte Lautsprecherdurchsagen durch und forderte die Menschen auf, den See sofort zu verlassen – erst dann kehrten die Leichtsinnigen um. Die Ehrenamtlichen der Wasserwacht wurden zuvor ignoriert, immer wieder dumm angeredet und sogar beschimpft.

BRK-Wasserwacht und die Polizei warnen eindringlich vor dem Betreten der Wasserfläche! Der Königssee ist nicht komplett gefroren und weist an einigen Stellen eine sehr dünne Eisschicht von nur drei bis vier Zentimetern auf, was man ohne Bohrung aber nicht erkennen kann. Viele Spannungsrisse machen eine Einschätzung äußerst schwierig. „Auch wenn es auf verschiedenen Webcams sehr verlockend sicher aussieht, ist das Betreten ist lebensgefährlich!“, warnt der Technische Leiter Franz Kurz.