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Fast 19 Erdumrundungen: Rotes Kreuz legt im Rettungsdienst und Krankentransport fast 755.000 Kilometer zurück – Steigerung um 3,8 Prozent

BERCHTESGADENER LAND (ml) – Mit insgesamt acht Rettungswagen (RTW), fünf Krankenwagen (KTW) und drei Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF) hat das Bayerische Rote Kreuz (BRK) im vergangenen Jahr  24.337 (2015: 24.487) Rettungsdienst-Einsätze im Landkreis und den angrenzenden Nachbargemeinden geleistet, 0,6 Prozent weniger als 2015, wobei aber trotzdem der durchschnittliche Aufwand pro Einsatz  insgesamt nochmals gestiegen ist: Die Retter waren weiter und länger unterwegs –  mit zusätzlichen 3,8 Prozent (27.442)  hat die Jahreskilometerleistung einen neuen Spitzenwert von fast 19 Erdumrundungen erreicht (754.967). Grund dafür ist vor allem eine veränderte Krankenhauslandschaft mit immer mehr Spezialisierungen der Kliniken. Den größten Anteil an Rettungsdienst-Einsätzen machen mit über 70 Prozent internistische Notfälle aus; Verkehrsunfälle und andere chirurgische Einsätze nehmen im Verhältnis einen immer geringeren Anteil ein.

Rotes Kreuz leistet 100 Prozent der Einsätze
Im Schnitt rückten die Rotkreuzler wie bereits im Jahr davor rund 67 Mal pro Tag aus, um Leben zu retten oder Kranke zu transportieren. „Von 2014 auf 2015 waren die Einsatzzahlen um starke 10,64 Prozent angestiegen“, erklärt Markus Zekert, Bereichsleiter für den Rettungsdienst und Krankentransport des Roten Kreuzes im Berchtesgadener Land. Über 70 hauptamtliche Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und Fahrer, Rettungsdiensthelfer im Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie durchschnittlich 40 ehrenamtliche Mitarbeiter der BRK-Bereitschaften besetzen im Schichtdienst bis zu 16 Fahrzeuge. Die haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter sind als Rettungsdiensthelfer, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten ausgebildet, wobei seit 2016 die Weiterqualifizierung zum neuen Notfallsanitäter läuft – vergangenes Jahr haben bereits neun Mitarbeiter die Ausbildung absolviert. Um den Rettungsdienst im Gebirge und an Gewässern kümmern sich die Ehrenamtlichen der Bergwacht im BRK und der BRK-Wasserwacht. Damit leistet das BRK im Berchtesgadener Land 100 Prozent der Einsätze und garantiert eine optimale Notfallversorgung der Bevölkerung.


Leichter Rückgang bei Notarzteinsätzen und Krankentransporten, starker Anstieg bei Notfälleinsätzen ohne Notarzt und Gebietsabsicherungen
4.050 (2015: 4.161) Mal rückten die Rotkreuzler 2016 zu Notarzteinsätzen aus; das sind 111 (2,7 Prozent) weniger als im Jahr zuvor, womit sich über die letzten Jahre ein leichter Abwärtstrend und auch der zunehmende Notärzte-Mangel in ländlichen Regionen abzeichnen. Die Zahl der Notfalleinsätze ohne Notarzt stieg dagegen im Vergleich zu 2015  (2.442) um 212 (8,7 Prozent) auf 2.654 an und wird über die Jahre immer mehr. Hier macht sich der demographische Wandel und die damit verbundene Alterung der Gesellschaft bemerkbar: Die Menschen werden immer älter, sind im Alter aber auch anfälliger und brauchen öfter und mehr Hilfe. Bei 10.287 Krankentransporten wurden rund 267 (2,6 Prozent) weniger Kranke und Verletzte als im Jahr 2015 (10.554) befördert. Zusätzlich gab es 54 Verlegungen von Intensivpatienten von Klinik zu Klinik mit Arztbegleitung und zwei Neugeborenen-Holdienste.

„Hinzu kommen 7.290 nicht verrechnungsfähige Einsätze, wie Hilfeleistungen ohne Transport des Patienten, Sicherheitsabstellungen und Gebietsabsicherungen bei hohem Einsatzaufkommen, Werkstattfahrten und Fehleinsätze, wobei die Gebietsabsicherungen um 9,2 Prozent auf 702 gestiegen sind. „In den letzten Jahren hat sich die Krankenhaus-Landschaft spürbar verändert. Die Kliniken sind mittlerweile sehr unterschiedlich spezialisiert, so dass die Einsatzkräfte pro Transport länger und auch weiter unterwegs sind“, erklärt Zekert. Wenn ein Fahrzeug länger gebunden ist, schickt die Leitstelle Fahrzeuge anderer Wachen an strategisch günstige Abrufplätze im Landkreis, von denen aus sie dann bei möglichen weiteren Notfällen das sonst unterversorgte Gebiet mit abdecken und den Notfallort rascher erreichen können.

Fast 19 Erdumrundungen
Die 16 Rettungsdienstfahrzeuge des Roten Kreuzes sind an den Wachen in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing und Teisendorf stationiert – mittlerweile verfügen alle über Allrad-Antrieb. Sie legten im letzten Jahr 754.967 Kilometer zurück; rund 3,8 Prozent mehr als 2015. Diese Zahl entspricht fast 19 Erdumrundungen und bedeutet einen Schnitt von gut 31 Kilometern pro Einsatz (2015: 30).

Plus an Sicherheit: Spitzenabdeckung durch die BRK-Bereitschaften
Seit 2011 gibt es die Rettungsdienst-Spitzenabdeckung durch die ehrenamtlich betriebenen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften, die den regulären Rettungsdienst und Krankentransport unterstützen, wenn besonders viel los ist und kein Rettungs- oder Krankenwagen mehr frei ist. 2016 wurden die SEG´n zu insgesamt 32 (2015: 23) Notfällen und Krankentransporten geschickt, bei denen jeweils ein Patient versorgt und in eine Klinik transportiert werden musste. Die restlichen Einsatzfälle sind größere Schadensereignisse mit Sicherheitsabstellungen bei Bränden, Gasaustritten, extremen Wetterereignissen oder Evakuierungen, bei denen immer mehrere SEG´n und Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz waren. „Dieses sinnvolle Plus an Sicherheit für die Menschen im Landkreis leisten wir ausschließlich ehrenamtlich; die zusätzlichen Fahrzeuge und Ausrüstung müssen aber nahezu komplett mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert werden“, betont Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter. Bei der Spitzenabdeckung des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports hat sich die 2011 durchgeführte Aufteilung in kleinere Einheiten wie SEG Behandlung und Transport bereits mehrfach bewährt. „Die Besatzungen sind sehr schnell einsatzklar und können den Rettungsdienst bei Engpässen rasch und effektiv ergänzen“, freut sich Halter. Auch die Einsatzleitung bei größeren Schadenslagen ist ehrenamtlich: Die Einsatzleiter Rettungsdienst sind 2016 zu 203 Einsätzen wie Bränden oder schweren Verkehrsunfällen ausgerückt.

Geografisch ist das Berchtesgadener Land aufgrund der Berge gerade im südlichen Landkreis von den Nachbarregionen abgeschnitten. Wenn alle regulären Rettungsmittel bereits im Einsatz sind, kann die Leitstelle deshalb auf die SEG´n zurückgreifen. Die BRK-Bereitschaften im Landkreis halten zur Ergänzung des Rettungsdienstes und für Großschadensfälle aller Art 21 zusätzliche Fahrzeuge, neun Anhänger und umfangreiche Ausrüstung bereit, die - genauso wie die Aus- und Fortbildung der freiwilligen Sanitäter - fast ausschließlich über Spendengelder finanziert werden.

Kein zusätzlicher Rettungswagen in Freilassing mehr
Aufgrund der angespannten Asyl-Situation und der damit gestiegenen Bevölkerungszahl im Raum Freilassing hatten der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Traunstein (ZRF) und das Bayerische Rote Kreuz (BRK) als Durchführender des Rettungsdienstes beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Integration die Kostenübernahme für einen zusätzlichen, rund um die Uhr besetzten Rettungswagen in Freilassing beantragt. Das Fahrzeug ging am 24. September 2015 in Betrieb und wurde mit den sinkenden Flüchtlingszahlen ab Mai 2016 nicht mehr besetzt.

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