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Bergwacht versorgt ausgekühlten und leicht verletzten Vermissten und bringt ihn ins Tal

BAD REICHENHALL/KIRCHBERG – Der seit Montagabend vermisste 25-jährige Afghane ist wieder aufgetaucht: Soldaten der Bundeswehr fanden den ausgekühlten Mann am Mittwochmorgen am Stadtberg auf der neuen Forststraße, die über die Bildstöckl-Kapelle zur ersten Stütze der Predigtstuhlbahn führt; er lag kurz unterhalb der Stelle, wo die Straße den alten Wanderweg zur Kapelle kreuzt. Als sie einen Notruf abgesetzt hatten und Erste Hilfe leisteten, trafen bereits zwei Bergwacht-Hundeführer ein, die die Polizei bei der Suche unterstützten und das Gebiet gerade absuchen wollten. Die Reichenhaller Bergwacht versorgte den nach erster Einschätzung nur leicht verletzten jungen Mann, der sich im Gelände Schürfwunden zugezogen hatte und ausgekühlt war und brachte ihn mit ihrem Rettungsfahrzeug zum Reichenhaller Festplatz, wo ihn eine Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes zum Weitertransport ins Krankenhaus übernahm.

Die Bergwacht Such- und Lawinenhundestaffel Chiemgau hatte für Dienstabend eine Übung in Bischofswiesen geplant und unterstützte spontan aufgrund der öffentlichen Vermissten-Fahndung die Polizei bei der Suche im unwegsamen, alpinen Gelände zwischen Waxriessteig, Kesselbach, Stadtberg, Spechtenköpfen und Dötzenkopf, konnte den Vermissten aber am Abend nicht mehr finden.

Der 25-jährige Patient aus dem Sozialtherapeutischen Zentrum Hallthurm war seit Montagabend vermisst. Er sollte von einem genehmigten Ausgang gegen 17 Uhr wieder zurück sein. Kurz vor 21 Uhr meldeten ihn zunächst Mitarbeiter des Sozialtherapeutischen Zentrums als vermisst. Gegen 22 Uhr hatte der Mann mit dem Mobiltelefon noch Kontakt zu seinem Bruder in München und gab an, dass er sich im alpinen Gelände befindet. Eine Mobiltelefon-Ortung ergab, dass sich das Handy zuletzt im Bereich Bad Reichenhall/Kirchberg eingeloggt hatte. Noch in der Nacht suchte eine Polizei-Streife das Gebiet ab, konnte jedoch den Vermissten nicht finden. Am Vormittag bis zum Abend hin wurde die Suche insbesondere mit einem Polizeihubschrauber und mehreren Suchhunde-Teams im alpinen, unzugänglichen Gebiet des nördlichen Lattengebirges fortgesetzt, wodurch sich aber keine neuen Erkenntnisse ergaben.

Zur Unterstützung rief die Polizei dann gegen 11 Uhr die Öffentlichkeit mit einer genauen Beschreibung des Vermissten auf, Hinweise zu geben, wobei der Mann im Bildstöckl-Gebiet am Stadtberg von Wanderern gesehen worden war, so dass das Suchgebiet eingegrenzt werden konnte.