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Ohne Ersthelfer hätten Notfallpatienten gerade an abgelegenen Orten im Gebirge keine Chance – Retter empfehlen Bergsteigern, ihre Kenntnisse gelegentlich aufzufrischen

RAMSAU/HINTERSEE – Ersthelfer einer Gruppe des Deutschen Alpenvereins (DAV) haben am Donnerstagmittag gegen 11.20 Uhr im Klausbachtal südwestlich des Hintersees einen 70-jährigen Wanderer aus Mittelfranken erfolgreich wiederbelebt, der an der Steinadler-Beobachtungsstelle neben der Hirschbichlstraße mit einem akuten Herzinfarkt bewusstlos zusammengebrochen war. Die Wanderer begannen sofort mit der Laien-Reanimation und setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die umgehend den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“, einen Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes und die Bergwacht Ramsau losschickte.

Die Retter setzten die Wiederbelebungsversuche fort und flogen den Mann dann zum Klinikum Traunstein. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht wurde zur Betreuung der Wandergruppe nachgefordert. „Durch die sofort eingeleiteten Wiederbelebungsversuche der Ersthelfer steigen die Überlebenschancen des Mannes deutlich; gerade an abgelegenen Orten im Gebirge haben akut internistisch erkrankte Menschen ohne Ersthelfer keine Chance, da es einfach zu lange dauert, bis die Rettungskräfte per Hubschrauber oder zu Fuß eintreffen“, erklärt der Ramsauer Bereitschaftsleiter Rudi Fendt, der jedem, der viel unterwegs ist, rät, seine Erste-Hilfe-Kenntnisse immer wieder mal bei einem Kurs aufzufrischen.