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Rückblick auf die vergangenen beiden Wochen: Einsatzschwerpunkt rund um den Tourismus-Hotspot Königssee

BERCHTESGADENER LAND –  Während der vergangenen beiden Wochen waren die Einsatzkräfte aufgrund der vielen Schönwetter-Tage wieder stark gefordert; vor allem am Tourismus-Hotspot rund um den Königssee hatten die Bergwacht Berchtesgaden, die Wasserwacht und mehrere Hubschrauber-Besatzungen viel zu tun.

Am Montag (24. Juli) gegen 13.40 Uhr ging ein Notruf von der Brettgabel ein, wo sich zwei Bergsteiger wegen des schlechten Wetters im Nebel verstiegen hatten. Die Bergwacht stieg zu Fuß auf, führte die Verstiegenen am Seil zurück und brachte sie ins Tal. Am 22. Juli gegen 15.30 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden zu einem Patienten mit Armverletzung am Jenner-Mitterkaser ausrücken. Am Freitag (21. Juli) gegen 22 Uhr ging ein Notruf für die Reichenhaller Bergwacht wegen abgefeuerter Leuchtraketen am Rachlboden oberhalb des Dötzenkopfs im Lattenbebirge ein, die nach Abklärung einer Bundeswehr-Übung zugeordnet werden konnten. Ein besorgter Bürger in Piding war von einer Notlage ausgegangen. Am Freitag gegen 14.15 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden wegen einer Schnittverletzung zum Grünsteinhaus ausrücken. Am Freitag gegen 11.40 Uhr wurde die Bergwacht Berchtesgaden zu zwei Verletzten nach Steinschlag am Einstieg des Grünstein-Klettersteigs gerufen. Der rund 60 Zentimeter große Stein war weiter oben von einem bisher unbekannten Bergsteiger ausgelöst worden und traf den 16-jährigen Jungen und seinen 43-jährigen Vater aus Nordrhein-Westfalen.Da laut Polizei anzunehmen ist, dass der Verursacher sein  fahrlässiges Handeln bemerkt hatte, wurde Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. „Wie auch im normalen Alltag, besteht auch am Berg die Pflicht, sich um eine  etwaige Schadenregulierung zu kümmern, Personalien auszutauschen und Erste Hilfe zu leisten. Zumindest hätte im geschilderten Unfall die Möglichkeit bestanden, sich bei der nächsten  Möglichkeit (Hütte, Polizeiinspektion) zu melden“, betont die Berchtesgadener Polizei in ihrer Pressemitteilung und bittet unter der Telefonnummer +49 (0) 8652 9467-0 um sachdienliche Hinweise. Die Bergwacht seilte den 16-Jährigen per Gebirgstrage ab, der Vater war selbst noch mobil – beide kamen per Rettungswagen in die Kreisklinik Berchtesgaden.

Am Donnerstag (20. Juli) gegen 11 Uhr mussten die Bergwacht und die Wasserwacht Berchtesgaden zu zwei fast zeitgleichen Einsätzen am Könissee ausrücken: Ein Wandererin war in rund 900 Metern Höhe im Kaunersteig abgestürzt und hatte sich nach erster Einschätzung schwerer verletzt; ein weiterer 18-jähriger Wanderer aus Nordrhein-Westfalen war auf dem verfallenen Steig von Kessel in Richtung Königssee am Überstieg am Nassen Palfen etwa 50 Meter tief abgerutscht und hatte sich ebenfalls verletzt, unter anderem am Rückgrat. Die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ brachte einen Berchtesgadener Bergretter und den Flugretter per Tau zum Kaunersteig, die die verletzte Wanderin versorgten. „Christophorus 6“ flog die Frau dann im Luftrettungssack zur Fischunkelalm und dann nach Salzburg zur Klinik. Der Bergretter stieg zu den Angehörigen auf, die aber keine Hilfe brauchten und wurde dann ebenfalls per Tau abgeholt; die Angehörigen stiegen ab und wurden in Salet von der Wasserwacht per Boot abgeholt. Zeitgleich transportierte die Wasserwacht einen weiteren Fußtrupp zum Nassen Palfen, wobei bereits das zweite, kleinere Rettungsboot der Wasserwacht zur Lageerkundung und Erstversorgung als Voraustrupp losgefahren war; die Retter brachten den Patienten auf das kleine Boot, lagerten ihn dann auf das große Boot um und fuhren ihn zur Seelände, wo ihn eine Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes zur Weiterfahrt in die Kreisklinik Bad Reichenhall übernahm. Bereits während der Bootsfahrt  wurde der Patient, der mehrere Prellungen und Schürfwunden hatte, von der Bergwacht-Ärztin zusammen mit einem Bergwacht-Rettungsassistenten und Sanitäter der Wasserwacht versorgt und stabilisiert.

Am Mittwoch (19. Juli) ging gegen 22.40 Uhr ein Notruf für die Reichenhaller Bergwacht wegen Lichtquellen an der Reiter Alpe ein. Am Mittwochnachmittag kurz nach 13 Uhr musste „Christoph 14“ zum Kärlingerhaus am Funtensee fliegen, um ein bereits von einem zufällig anwesenden Fußtrupp der Reichenhaller Bergwacht versorgtes 13-jähriges Mädchen mit Fieber abzuholen. Am Dienstag (18. Juli) meldete sich gegen 19 Uhr ein erschöpfter Wanderer aus dem Steinernen Meer im Bereich Hirschen oberhalb des Funtensees. „Christoph 14“ konnte wegen einem heftigen Gewitter die Einsatzstelle nicht mehr erreichen und kehrte über dem Königssee um; der Wirt des Kärlingerhauses stieg zu Fuß zur Einsatzstelle auf und kümmerte sich um den Erschöpften, der dann vom Notarzthubschrauber aus Zell am See abgeholt wurde. Am Dienstagnachmittag ging gegen 14.50 Uhr ein Notruf vom Watzmannlabl ein, wo sich ein 41-jähriger Bergsteiger am Bein verletzt hatte. Die Bergwacht Berchtesgaden und „Christoph 14“ versorgten den Verletzten, flogen ihn per Rettungstau ins Tal und dann zum Klinikum Traunstein.

Am Sonntag (16. Juli) gegen 16 Uhr ging ein Notruf für die Bergwacht Ramsau wegen eines Herzinfarkts auf dem Weg zwischen Schapbachalm und Kühroint ein. Am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr stürzte ein Wanderer in der Almbachklamm ab (wir berichteten). Am Donnerstag (13. Juli) gegen 14.20 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden zum Kehlstein ausrücken, wo sich ein Wanderer auf dem Weg von der Buswendeplatte zum Kehlsteinhaus eine Platzwunde zugezogen hatte. Am Donnerstagmorgen gegen 8.30 Uhr ereignete sich ein Arbeitsunfall auf der Baustelle am Jenner-Mitterkaser (wir berichteten). Am Mittwoch (12. Juli) gegen 12.30 Uhr rückte die Bergwacht Marktschellenberg in die Almbachklamm aus, wo sich ein Wanderer bei Brücke 15 eine Kopfplatzwunde zugezogen hatte. Am Mittwoch kurz nach 12 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden zum Stahlhaus am Torrener Joch ausrücken und einen erschöpften Bergsteiger abholen. Am Dienstag (11.Juli) gegen 11.20 Uhr ging ein Notruf vom Steig zwischen Schneibstein und Windschartenkopf (Kleine Reibn) ein, wo eine Frau in rund 2.030 Metern Höhe rund 50 Meter über Schrofen abgestürzt war. Die Bergwacht Berchtesgaden und „Christoph 14“ versorgten die Verletzte und flogen sie per Tau aus.

Am Montag (10. Juli) musste „Christoph 14“ gegen 11.30 Uhr zum Kärlingerhaus fliegen und einen Patienten mit akuten Kreislaufproblemen versorgen. Am Sonntagabend (9. Juli) gegen 21 Uhr meldeten besorgte Bürger vermeintliche Lichtzeichen aus der Watzmann-Ostwand, die aber mit Lichtern am Watzmannhaus verwechselt worden waren. Am Sonntagnachmittag gegen 15.20 Uhr mussten der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes und die Bergwacht Ramsau zum Wachterl ausrücken und eine gestürzte 43-jährige Radlfahrerin retten. Die Frau aus dem Landkreis Traunstein wurde durch den Ramsauer Bergwacht-Notarzt versorgt und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall eingeliefert. Am Samstag (8. Juli) flog „Christoph 14“ gegen 15.40 Uhr zum Kärlingerhaus am Funtensee, um einen gestürzten Wanderer  mit Kopfplatzwunde zu versorgen. Am Donnerstag (6. Juli) gegen 14.15 Uhr mussten der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes und die Bergwacht Ramsau wegen eines akut intern erkrankten Patienten am Gletscherquellen-Kiosk am gleichnamigen Wanderweg zwischen Pfeifenmacher- und Marxen-Brücke ausrücken (wir berichteten). Am Donnerstagmittag ging gegen 12 Uhr ein Notruf für die Reichenhaller Bergwacht wegen eines vermeintlichen Waldbrands am Schrecksattel in Oberjettenberg ein; später wurde wegen der gleichen Meldung die Bergwacht Berchtesgaden verständigt, da sich der Ort auf den Bereich Loipl in Bischofswiesen geändert hatte; Nachforschungen ergaben, dass lediglich Rauch bei einer Bundeswehr-Übung aufgestiegen war.

Die Bilder zeigen den Einsatz am 20. Juli am Nassen Palfen.