Insassen springen panisch ins Wasser, können sich aber selbst an Land retten - Einsatzkräfte bringen alle über die Uferböschung zum Glockenweg – keine ernsteren Verletzungen – niemand wurde weiter abgetrieben
MARKTSCHELLENBERG – Am Donnerstagvormittag gegen 11.20 Uhr ist auf der hochwasserführenden Berchtesgadener Ache auf Höhe des Schellenberger Wehrs ein mit acht 15-jährigen Mädchen aus Venezuela und einem Guide besetztes Raftingboot beim Anlegen über das Wehr gespült worden, wobei die mit Schwimmwesten ausgestatteten Jugendlichen panisch ins Wasser sprangen und in der aktuell relativ starken Strömung abtrieben. Ein Großaufgebot an rund 250 Einsatzkräften aus dem Berchtesgadener und dem Salzburger Land suchte den Fluss vom Ufer aus und aus der Luft bis zur Mündung in die Salzach ab, wobei sich letztlich nach rund einer halben Stunde herausstellte, dass niemand weiter abgetrieben worden war. Die Einsatzkräfte und Rafting-Guides konnten alle Insassen am Wehr in Marktschellenberg über die Uferböschung zum Glockenweg retten und dann am Sparkassen-Parkplatz am Marktplatz sammeln, wobei ein Mädchen mit einer Armverletzung per Rettungswagen in die Kreisklinik Berchtesgaden eingeliefert werden musste; die psychisch aufgelösten Jugendlichen wurden vom Kriseninterventionsdienst (KID) des Roten Kreuzes betreut.
Im rund eineinhalbstündigen Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren Marktschellenberg (mit Löschzügen Ettenberg und Scheffau), Grödig, Hallein und Berchtesgaden (mit Löschzug Au), die Tauchergruppe der Feuerwehr Bad Reichenhall, die Berufsfeuerwehr Salzburg, die Kreisbrandinspektion BGL und das Feuerwehr-Bezirkskommando Flachgau, die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Wasserwachten aus Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring, Laufen-Leobendorf, Tengling/Törring und Obing, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) aus dem Landkreis Traunstein, die Österreichische Wasserrettung (ÖWR) aus Salzburg, Bischofshofen und Wallersee, die SEG´n der BRK-Bereitschaften Bad Reichenhall und Berchtesgaden, der KID des Roten Kreuzes, die Sanitätseinsatzleitung (SanEL) mit Unterstützungsgruppe (UG-SanEL), der reguläre Rettungsdienst mit vier Notärzten, vier Rettungswagen, zwei Krankenwagen und dem Salzburger Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ und weitere Fahrzeuge des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK).Wasserwacht-Einsatzleiter Franz Kurz und Kreisbrandinspektor Anton Brandner koordinierten vom Eishöhlen-Parkplatz aus den aufwendigen Sucheinsatz und konnten schließlich Entwarnung geben, als definitiv feststand, dass niemand mehr vermisst wird. Zeugen hatten zunächst angegeben, dass auch weiter flussabwärts noch Menschen im Wasser treiben. Insgesamt waren rund 60 Menschen mit mehreren Rafting-Booten unterwegs, wobei nur ein Boot übers Wehr gespült worden war.