Bewertung:  / 3
SchwachSuper 

Wiederbelebter Herzpatient Günter Selz und seine Frau Marlies besuchen Traunsteiner Intensivstation und bedanken sich bei den Rettern

TRAUNSTEIN - Erfreulich und bewegend war das Wiedersehen von Günter Selz aus Roth bei Nürnberg, als er dieser Tage mit seiner Frau Marlies nach rund vier Monaten seiner Behandlung die Intensivstation des Klinikums Traunstein besuchte und seinen Lebensrettern für ihre Bemühungen dankte. Neben dem Intensivpersonal waren auch die Notärztin Dr. Andrea Schnitzer und der Pilot des Rettungshubschraubers „Christoph 14“, Markus Selmer, dabei.

Am 25. Mai waren Selz und seine Frau mit dem Alpenverein Roth zur Adlerbeobachtungsstelle des Nationalparks Berchtesgaden am Hintersee unterwegs, als Selz einen schweren Herzinfarkt erlitt. Dabei hatte er dreifaches Glück: An dieser Stelle hatten die Leute noch einen Handyempfang, um einen Notruf abzusetzen. Unter den Alpenvereinsmitgliedern befand sich ein Lehrlingsausbilder, der in Erster Hilfe ausgebildet ist, und mit einem zweiten Helfer sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begann. Schließlich war das Gelände noch als Landeplatz für den Rettungshubschrauber geeignet.

Bis zur Ankunft des Berchtesgadener Rettungswagens, der Bergwacht Ramsau und des Rettungshubschraubers wurde Selz von den beiden Ersthelfer rund 25 Minuten reanimiert. Als der Rettungshubschrauber gelandet war, setzte die Notärztin Dr. Schnitzer die Reanimation weitere 20 Minuten fort, bis der Herzinfaktpatient mit dem Rettungshubschrauber transportfähig war. Dr. Schnitzer habe schon daran gedacht, mit der Reanimation aufzuhören, weil bereits so viel Zeit verstrichen war, habe ihm die Notärztin beim Zusammentreffen erzählt, berichtet Selz.

Nachdem ihn Pilot Selmer mit seinem Rettungshubschrauber im Klinikum Traunstein abgeliefert hatte, lag Selz in der Intensivstation vier Tage im Koma und wurde über eine Woche künstlich beatmet. Er sei zuvorkommendst behandelt worden, was nicht in allen Krankenhäusern der Fall sei, betonte seine Frau Marlies und bedankte sich für die hervorragende medizinische Behandlung und Versorgung. Beide hoben hervor, dass Ärzte und Pflegepersonal immer zu einem aufklärenden Gespräch bereit gewesen seien.

Nach rund zweieinhalb Wochen intensivster Behandlung war er soweit wieder hergestellt, dass er zur Rehabilitation wohnortnah nach Herzogenaurach verlegt werden konnte. Nach zwei Wochen konnte er schon wieder allein laufen. Wie durch ein Wunder sei ihr Mann wieder komplett hergestellt und habe keinerlei kognitiven Einschränkungen zurückgehalten. Dies zeige der erstaunlich gute kardiologische Befund. Die für sieben Wochen angesetzte Rehabilitation sei aufgrund des guten Allgemeinzustands bereits nach etwas mehr als drei Wochen beendet worden.

Herzinfarktpatient Günter Selz.jpg
Für die Rettung nach einem Herzinfarkt dankte das Ehepaar Marlies und Günter Selz der Notärztin Dr. Andrea Schnitzer und Hubschrauberpilot Markus Selmer.