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Über 18 Erdumrundungen: Rotes Kreuz legt im Rettungsdienst und Krankentransport über 725.000 Kilometer zurück – fast zehn Prozent mehr Notfalleinsätze

BERCHTESGADENER LAND (ml) – Mit insgesamt acht Rettungswagen (RTW), fünf Krankenwagen (KTW) und drei Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF), darunter drei Ersatz-Fahrzeuge, hat das Bayerische Rote Kreuz (BRK) im vergangenen Jahr  23.460 (2016: 24.359) Rettungsdienst-Einsätze und qualifizierte Krankentransporte im Landkreis und den angrenzenden Nachbargemeinden geleistet, rund 3,7 Prozent weniger als 2016, wobei aber die Zahl der Notfalleinsätze, bei denen die Notfallsanitäter ohne Notarzt Hilfe leisten, um fast zehn Prozent angestiegen ist. „Grund dafür ist die seit 2016 laufende Weiterqualifizierung der ehemaligen Rettungsassistenten zum Notfallsanitäter, der in einem ärztlich vorgelegten Rahmen wesentlich mehr Kompetenzen und oft lebensrettende Maßnahmen selbständig am Patienten durchführen darf – die Leitstelle frägt im Notruf entsprechend genau ab, was vorliegt und entscheidet dann, ob ein Notarzt notwendig ist oder nicht“, erklärt der Bereichsleiter für den Rettungsdienst und Krankentransport, Markus Zekert.

Die Retter haben dabei über 18 Mal die Erde umrundet und insgesamt über 725.000 Kilometer zurückgelegt, was einem Rückgang von fast vier Prozent im Vergleich zu 2016 entspricht. Den größten Anteil an Rettungsdienst-Einsätzen machen mit über 70 Prozent internistische Notfälle aus; Verkehrsunfälle und andere chirurgische Einsätze nehmen im Verhältnis einen immer geringeren Anteil ein.

Rotes Kreuz leistet 100 Prozent der Einsätze
Im Schnitt rückten die Rotkreuzler rund 64 Mal pro Tag aus, um Leben zu retten oder Kranke zu transportieren. Über 80 hauptamtliche Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und Fahrer, Rettungsdiensthelfer im Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie durchschnittlich 40 ehrenamtliche Mitarbeiter der BRK-Bereitschaften besetzen im Schichtdienst bis zu 16 Fahrzeuge. Die haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter sind als Rettungsdiensthelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter ausgebildet, wobei seit 2016 die Weiterqualifizierung zum neuen Notfallsanitäter läuft. Um den Rettungsdienst im Gebirge und an Gewässern kümmern sich die Ehrenamtlichen der Bergwacht im BRK und der BRK-Wasserwacht. Damit leistet das BRK im Berchtesgadener Land 100 Prozent der Einsätze und garantiert eine optimale Notfallversorgung der Bevölkerung.

Rückgang bei Notarzteinsätzen und Krankentransporten, starker Anstieg bei Notfälleinsätzen ohne Notarzt
3.729 (2016: 4.042) Mal rückten die Rotkreuzler 2017 zu Notarzteinsätzen aus; das sind rund 7,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor, womit sich über die letzten Jahre ein leichter Abwärtstrend und auch der zunehmende Notärzte-Mangel in ländlichen Regionen abzeichnen. Die Zahl der Notfalleinsätze ohne Notarzt stieg dagegen im Vergleich zu 2016  (2.710) um rund 9,5 Prozent auf 2.966 an und wird über die Jahre immer mehr. Hier macht sich der demographische Wandel und die damit verbundene Alterung der Gesellschaft bemerkbar: Die Menschen werden immer älter, sind im Alter aber auch anfälliger und brauchen öfter und mehr Hilfe. Bei 10.007 Krankentransporten wurden rund 2,7 Prozent weniger Kranke und Verletzte als im Jahr 2016 (10.284) befördert.

„Hinzu kommen 6.758 (2016: 7.290) nicht verrechnungsfähige Einsätze, wie Hilfeleistungen ohne Transport des Patienten, Sicherheitsabstellungen und Gebietsabsicherungen bei hohem Einsatzaufkommen, Werkstattfahrten und Fehleinsätze. „In den letzten Jahren hat sich die Krankenhaus-Landschaft spürbar verändert. Die Kliniken sind mittlerweile sehr unterschiedlich spezialisiert, so dass die Einsatzkräfte pro Transport länger und auch weiter unterwegs sind“, erklärt Zekert. Wenn ein Fahrzeug länger gebunden ist, schickt die Leitstelle Fahrzeuge anderer Wachen an strategisch günstige Abrufplätze im Landkreis, von denen aus sie dann bei möglichen weiteren Notfällen das sonst unterversorgte Gebiet mit abdecken und den Notfallort rascher erreichen können.

Über 18 Erdumrundungen
Die 16 Rettungsdienstfahrzeuge des Roten Kreuzes sind an den Wachen in Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing und Teisendorf stationiert – mittlerweile verfügen alle über Allrad-Antrieb. Sie legten im letzten Jahr über 725.000 Kilometer zurück; rund 3,9 Prozent weniger als 2016. Diese Zahl entspricht über 18 Erdumrundungen und bedeutet einen Schnitt von gut 31 Kilometern pro Einsatz (2016: 31).

Auch die Ausrüstung wurde verbessert: Alle Fahrzeuge sind mittlerweile mit tragbaren Kohlenmonoxid-Warngeräten ausgestattet, die die Einsatzkräfte vor dem geruchlosen aber tödlichen Gas warnen, wenn sie zum Patienten gehen – beispielsweise Wohnungen mit defekter Heizungsanlage könnten sonst eine lebensgefährliche Falle für die Retter werden. Für alle drei NEF in Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing wurden automatische Wiederbelebungshilfen beschafft. Die Medikamenten-Vorhaltung der Rettungsfahrzeuge wird innerhalb des Rettungszweckverbandes, dem die Landkreise Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf und Traunstein angehören, in Zusammenarbeit mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst in regelmäßigen Besprechungen angepasst und optimiert.

Plus an Sicherheit: Spitzenabdeckung durch die BRK-Bereitschaften
Seit 2011 gibt es die Rettungsdienst-Spitzenabdeckung durch die ehrenamtlich betriebenen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften, die den regulären Rettungsdienst und Krankentransport unterstützen, wenn besonders viel los ist und kein Rettungs- oder Krankenwagen mehr frei ist. 2017 wurden die SEG´n zu insgesamt 46 (2016: 32) Notfällen und Krankentransporten geschickt, bei denen jeweils ein Patient versorgt und in eine Klinik transportiert werden musste. Die restlichen Einsatzfälle sind größere Schadensereignisse mit Sicherheitsabstellungen bei Bränden, Gasaustritten, extremen Wetterereignissen oder Evakuierungen, bei denen immer mehrere SEG´n und Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz waren. „Dieses sinnvolle Plus an Sicherheit für die Menschen im Landkreis leisten wir ausschließlich ehrenamtlich; die zusätzlichen Fahrzeuge und Ausrüstung müssen aber nahezu komplett mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert werden“, betont Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter. Bei der Spitzenabdeckung des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports hat sich die 2011 durchgeführte Aufteilung in kleinere Einheiten wie SEG Behandlung und Transport bereits mehrfach bewährt. „Die Besatzungen sind sehr schnell einsatzklar und können den Rettungsdienst bei Engpässen rasch und effektiv ergänzen“, freut sich Halter. Auch die Einsatzleitung bei größeren Schadenslagen ist ehrenamtlich: Die Einsatzleiter Rettungsdienst sind 2017 zu 141 (2016: 203) Einsätzen wie Bränden oder schweren Verkehrsunfällen ausgerückt.

Geografisch ist das Berchtesgadener Land aufgrund der Berge gerade im südlichen Landkreis von den Nachbarregionen abgeschnitten. Wenn alle regulären Rettungsmittel bereits im Einsatz sind, kann die Leitstelle deshalb auf die SEG´n zurückgreifen. Die BRK-Bereitschaften im Landkreis halten zur Ergänzung des Rettungsdienstes und für Großschadensfälle aller Art 21 zusätzliche Fahrzeuge, neun Anhänger und umfangreiche Ausrüstung bereit, die - genauso wie die Aus- und Fortbildung der freiwilligen Sanitäter - fast ausschließlich über Spendengelder finanziert werden.

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