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Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) 2017 75 mal gefordert – 213 Sanitätsvorsorgedienste

BERCHTESGADENER LAND (ml) – 2017 war für die fünf freiwilligen BRK-Bereitschaften im Berchtesgadener Land mit 46.252 (2016: rund 49.000) ehrenamtlichen Stunden erneut ein arbeitsreiches Einsatzjahr. Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter und seine beiden Stellvertreter Walter Söldner und Markus Zekert blicken auf insgesamt 75 (2016: 52) kleinere und größere Schadensereignisse zurück, bei denen oft auch mehrere der mobilen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) gleichzeitig im Einsatz waren, die zusätzlich zum regulären Rettungsdienst ehrenamtlich vorgehalten und fast ausschließlich über Spenden finanziert werden. Die freiwilligen Sanitäter ergänzten die Notfallrettung und versorgten und transportierten dabei 46 Patienten – vom normalen Krankentransport bis zur lebensrettenden Wiederbelebung war alles dabei.

Rund 200 freiwillige Sanitäter
Im Berchtesgadener Land leisten rund 200 freiwillige Sanitäter in fünf Bereitschaften (Ainring, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing &Teisendorf) und einer Ortsgruppe (Laufen) ehrenamtlichen Dienst. Bei außergewöhnlichen Schadensfällen stellen sie mit ihren Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) Behandlung, Transport, Betreuung und Verpflegung (BtD), Information und Kommunikation (IuK), Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV, Krisenintervention), Technik und Sicherheit (TuS) und Motorradstreife Fachkräfte und Material zur Versorgung einer Vielzahl an Verletzten und Betroffenen bereit und kümmern sich um die Einsatzleitung.

75 Schadensereignisse mit Einsatz von SEG´n
Seit 2011 gibt es die Rettungsdienst-Spitzenabdeckung durch die ehrenamtlich betriebenen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften, die den regulären Rettungsdienst und Krankentransport unterstützen, wenn besonders viel los ist und kein Rettungs- oder Krankenwagen mehr frei ist. 2017 wurden die SEG´n zu insgesamt 75 Schadensereignissen alarmiert – über 44 Prozent mehr als im Vorjahr (2016: 52), davon allein 46 (2016: 35) Notfälle und Krankentransporte, bei denen jeweils ein Patient versorgt und in eine Klinik transportiert werden musste. Die restlichen Einsatzfälle sind größere Schadensereignisse mit Sicherheitsabstellungen bei Bränden, Gasaustritten, extremen Wetterereignissen oder Evakuierungen, bei denen immer mehrere SEG´n und Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz waren, unter anderem am 16. Februar bei einem Brand im Reichenhaller Karlsgymnasium, am 14. März und am 4. November bei Bombendrohungen in Bayerisch Gmain und Freilassing, am 27. März bei einem Lagerhallenbrand in Bad Reichenhall, am 3. Mai beim Brand einer Saunahütte am Högl, am 18. Mai beim Brand in der Schießanlage der Bundeswehr im Nesselgraben, am 12. Juli und am 11. August bei Reisebus-Unfällen auf der A8 und der B305, am 27. Juli bei einem Rafting-Unfall in Marktschellenberg, am 31. Juli bei einem tödlichen Wohnhausbrand in Bad Reichenhall, am 22. August bei einem Werkstattbrand in Feldkirchen, am 24. August nach einem Brückeneinsturz mit verletzten Kindern in Weißbach an der Alpenstraße, am 25. September bei einem Gefahrguteinsatz auf der A8 am Walserberg und am 10. November bei einem Bauernhofbrand in Berchtesgaden-Untersalzberg. Dabei wurden rund 720 Einsatzstunden und 3.250 Ausbildungsstunden geleistet.

„Dieses sinnvolle Plus an Sicherheit für die Menschen im Landkreis leisten wir ausschließlich ehrenamtlich; die zusätzlichen Fahrzeuge und Ausrüstung müssen aber nahezu komplett mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert werden“, betont Halter. Bei der Spitzenabdeckung des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports hat sich die 2011 durchgeführte Aufteilung in kleinere Einheiten wie SEG Behandlung und Transport bereits mehrfach bewährt. „Die Besatzungen sind sehr schnell einsatzklar und können den Rettungsdienst bei Engpässen rasch und effektiv ergänzen“, freut sich Halter.

213 Sanitätsdienste mit 3.100 Einsatzstunden
„Unser Spektrum an insgesamt 213 (2016: 195) Sanitätsdiensten war 2017 wieder sehr vielfältig und personalintensiver als in den Vorjahren, da die Sicherheitskonzepte der Veranstaltungen teilweise mehr Einsatzkräfte und Fahrzeuge notwendig machen: Wir sicherten zahlreiche Sportveranstaltungen wie an der Kunsteisbahn am Königssee, beim Skispringen, beim Skijöring und beim Radmarathon ab. Darüber hinaus waren wir aber auch bei großen Festen wie Faschingsumzügen, Pferde- und Reitsportveranstaltungen, dem Open-Air „Der Thumsee brennt“, bei Filmdreharbeiten und beim Krampuslauf zur Sicherheit von Teilnehmern und Besuchern im Einsatz“, erklärt Halter. Der umfangreichste und stundenintensivste Sanitätsdienst fand wieder an der Kunsteisbahn in Schönau am Königssee statt.
Die BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing sicherte mit ihrem Gerätewagen Sanität mitunter auch eine Flugshow in Penzing bei Landsberg ab. Insgesamt kamen dabei rund 3.100 ehrenamtliche Stunden zusammen.

Über 46.000 ehrenamtliche Stunden
Zusätzlich zu den Einsätzen waren die Ehrenamtlichen in der sozialen Arbeit, in der Blutspende, bei Ausbildungs- und Übungsterminen und weiteren Veranstaltungen wie Kinderferienprogramm, Altkleidersammlung oder an Christkindl- und Ostermarkt-Ständen gefordert, da sie den größten Teil ihrer Arbeit selbst durch Spenden aus der Bevölkerung finanzieren müssen. Weitere wichtige Dienste und Termine waren die Ungarnhilfe, die Flüchtlingshilfe, Altenheim- und Klinik-Besuche, die Kinder-Safety-Tour, der Hausnotruf-Hintergrunddienst und Trau-Dich-Projekte an Kindergärten. Insgesamt wurden 2017 in allen Bereichen 46.252 (2016 fast 49.000) ehrenamtliche Stunden geleistet, dabei allein über 13.000 in der Aus- und Fortbildung, über 14.800 in Sozialdienst, Blutspende, Mittelbeschaffung und Flüchtlingshilfe und über 8.600 bei Fahrzeug- und Materialwartung, Kameradschaftspflege und Reinigungsarbeiten. „Herzlichen Dank an alle freiwilligen Ausbilder, die ihre Kameraden das gesamte Jahr über in allen Fachbereichen auf dem aktuellen Wissensstand halten, mit ihnen für Einsätze üben und größere Kurse wie den Fachlehrgang Rettungsdienst komplett in Eigenregie organisiert und durchgeführt haben. Es ist Euer Verdienst, wenn unsere Einheiten kompetent Notfallpatienten versorgen und Leben retten!“, lobt Halter.

Jugendarbeit sichert seit Jahren nachhaltig den Nachwuchs
In Freilassing gibt es auch seit vielen Jahren eine Bereitschaftsjugendgruppe, wobei sich aktuell rund 35 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 16 Jahren engagieren und 2017 zu vielen eigenen Dienstabenden getroffen haben (2.600 Stunden). „Unser Nachwuchs hat dabei viel gelernt und unter anderem auch tatkräftig bei zahlreichen Sanitätsdiensten und Veranstaltungen mitgeholfen. Auch konnten 2017 viele Jugendliche als aktive Einsatzkräfte in die Bereitschaften wechseln und so den Nachwuchs sicherstellen. Trotzdem blieben die Mitgliederzahlen der Jugendgruppe konstant, da sich immer wieder neue Jugendliche für die Arbeit begeistern“, berichtet Kreisbereitschaftsjugendwart Christian Koller zufrieden, der mit seinem Engagement nachhaltig den Fortbestand der ehrenamtlichen Sanitätsbereitschaft sicherstellt. An den anderen Orten kommt der Nachwuchs in der Regel direkt aus dem Jugendrotkreuz (JRK), das eine eigene ehrenamtliche Gemeinschaft im BRK ist.

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