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Einsatzkräfte können Obdachlosen aus Bad Reichenhall in der Pidinger Au nicht mehr retten

PIDING – Wasserretter haben am Samstagnachmittag einen 50-jährigen Obdachlosen aus Bad Reichenhall aus der Saalach gezogen, der in der Pidinger Au zwischen der Staufenbrücke und dem Pidinger Steg leblos im Fluss trieb. Passanten sahen den Mann gegen 13.15 Uhr bei Bad Reichenhall im Wasser und setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die sofort ein Großaufgebot an Einsatzkräften losschickte, darunter die Freiwilligen Feuerwehren Piding, Ainring und Bad Reichenhall mit ihrer Tauchergruppe, die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Wasserwacht aus Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf, die Einsatzleiterin Wasserrettung, den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ sowie den Landrettungsdienst mit Einsatzleiter, Notarzt und zwei Rettungswagen. Darüber hinaus waren mehrere Polizeibeamte aus Bad Reichenhall und Freilassing an der Suche beteiligt. Die Besatzung eines Transporthubschraubers der Bundespolizei, die gerade eine Übung mit der Bergwacht am Pidinger Klettersteig beendet hatte, konnte wegen Spritmangel nicht eingesetzt werden.

„Christoph 14“ nahm am Pidinger Sportplatz einen Wasserretter der Reichenhaller Feuerwehr auf und flog den Fluss ab; gleichzeitig suchten Fußmannschaften von Feuerwehr, Wasserwacht und Polizei vom Uferweg aus nach dem treibenden Mann, wobei die Retter den Vermissten kurze Zeit später an einer Sandbank zwischen Altenheim und Hagebau ausmachen konnten. Der Pilot setzte den Wasserretter im Schwebeflug beim Patienten ab; gleichzeitig querten weitere leinengesicherte Wasserretter den Fluss von der Pidinger in Richtung der Marzoller Seite. Sie sicherten den Mann und zogen ihn ans Pidinger Ufer, wo er mit einer Schleifkorbtrage an Land gebracht wurde; Notärzte und Notfallsanitäter konnten aber nichts mehr für den 50-Jährigen tun und nur noch den Tod feststellen. „Einsatzkräfte von Feuerwehr und BRK-Wasserwacht arbeiteten Hand in Hand sehr effektiv zusammen“, lobt Einsatzleiterin Sabrina Schauer.

Da zunächst die Identität unklar war und keine passende Vermisstenmeldung vorlag, rief die Polizei am Nachmittag mit Bildern der Tätowierungen und der Schuhe des Toten die Öffentlichkeit um Mithilfe auf. Am Abend stand dann fest, dass es sich um den 50-jährigen Obdachlosen handelt. Die genauen Umstände und wann, wo und wieso der Mann in den Fluss gestürzt war, ermittelt nun die Kripo. Erste gewonnene Erkenntnisse lassen nicht auf eine Gewalttat schließen; jedoch sind laut Polizei weitere Maßnahmen zur Klärung nötig. Der Rucksack des Mannes wurde zimelich genau vier Kilometer flussaufwärts am Nonner Steg (Bad Reichenhall) gefunden; Leute sahen ihn zum ersten Mal im Bereich der Staufenbrücke (Bad Reichenhall/Piding) treiben.