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Einsatzkräfte versorgen jungen Soldaten mit starken Rückenschmerzen – weitere Einsätze am Watzmann, am Hochkalter, am Grünstein und im Lattengebirge

SCHNEIZLREUTH/OBERJETTENBERG – Eine kuriose Kettenreaktion gab es am Mittwochmittag bei einem Bergwacht-Einsatz: Ein Bundeswehr-Soldat mit starken Rückenschmerzen am Schrecksattel sorgte indirekt dafür, dass ein Lastwagen des österreichischen Bundesheers von der B21 abkam und über die Böschung hinabzukippen drohte.

Einsatzkräfte der Reichenhaller Bergwacht und der Ruhpoldinger Bergwacht-Notarzt mussten am Mittwochmittag kurz nach 12.30 Uhr zum Schrecksattel (Reiter Alpe) ausrücken, wo oberhalb des Wasserbehälters rund 15 Gehminuten von der Forststraße entfernt ein 19-jähriger Bundeswehr-Soldat am Schrecksteig mit sehr starken Rückenschmerzen ärztliche Hilfe brauchte. Die Einsatzkräfte versorgten den Mann und brachten ihn zusammen mit den Soldaten mit der Bundeswehrtrage bis zum Bergwacht-Rettungsfahrzeug und dann über die Forststraße ins Tal und direkt weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Der Einsatz dauerte rund eineinhalb Stunden. „Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr war wieder optimal!“, lobt Einsatzleiter Marcus Goebel.

Auf der Anfahrt zum Einsatz musste die Bergwacht gegen 12.50 Uhr mehrere Lastwagen mit Blaulicht und Martinshorn überholen, wobei der 24-jährige Fahrer eines Transportlastwagens des österreichischen Bundesheers auf der B21 kurz vorm Kraftwerk am Saalachsee zu weit nach rechts auswich, im vom starken Regen durchweichten Untergrund einsank, weiter von der Straße rutschte,  in einer gefährlichen Schieflage stecken blieb und über die Uferböschung zur Saalach hinabzukippen drohte. Der 20 Tonnen schwere Laster transportierte Baumstämme von der Kaserne Salzburg zum Truppenübungsplatz Hochfilzen. Die angerückten Einsatzkräfte der Reichenhaller Feuerwehr sicherten den Lastwagen zunächst provisorisch mit zwei Seilwinden. Es kamen zwei weitere Laster des Bundesheeres, um die schweren Baumstämme umzuladen und den Lkw wieder auf die Straße zu ziehen. Während des Einsatzes blieben die B21 im Bereich des Saalachsees und der Fußweg unterhalb des Lasters bis 17.30 Uhr für den restlichen Verkehr durchs kleine Deutsche Eck gesperrt, wobei die Feuerwehr eine großräumige Umleitung über die Staatsstraße 2101 am Thumsee und die B305 am Weinkaser einrichtete.  Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen; die wartenden Lkw stauten sich mehrere Kilometer. Viele Pkw konnten wenden und die von der Feuerwehr eingerichtete Umleitung über den Thumsee nutzen. Die Reichenhaller Feuerwehr war mit 30 Mann und fünf Fahrzeugen im Einsatz. Es entstand nur Flurschaden.

Am Dienstagvormittag (12. Juni)  gegen 10 Uhr musste die Besatzung von „Christoph 14“ einen Patienten mit akuten Bauchschmerzen von der Blaueishütte am Hochkalter holen. Da der Anflug wegen Nebel zunächst nicht sicher möglich war, fuhr zeitgleich eine Mannschaft der Bergwacht Ramsau über die Forststraße an; die ehrenamtlichen Retter konnten dann aber umkehren, als der Hubschrauber sicher landen konnte.

Am Montag (11. Juni) kurz nach 20.30 Uhr meldeten Bundespolzisten von Piding aus mehrere abgeschossene Signalraketen im Bereich des Predigtstuhls. Der Reichenhaller Bergwacht-Einsatzleiter konnte schnell abklären, dass die Raketen lediglich bei einer Bundeswehr-Übung am Truppenübungsplatz im Kirchholz bei Bayerisch Gmain abgefeuert worden waren.

Am Samstag (9. Juni) gegen 14.50 Uhr meldete sich ein Wanderer über Notruf, der am Watzmann den Weg im Nebel verloren hatte und im freien Gelände in der Watzmanngrube erschöpft und mit Schürfwunden Hilfe brauchte. „Christoph 14“ setzte einen Ramsauer Bergretter im Schwebeflug ab, der den Mann zu einem guten Aufnahmepunkt führte, wo beide dann in den Hubschrauber einsteigen konnten und ins Tal geflogen wurden.

Am Donnerstagnachmittag (7. Juni) kurz nach 13 Uhr wurden die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger zur Suche nach einer vermissten 50-jährigen Wanderin im östlichen Lattengebirge alarmiert. Die restliche Gruppe hatte die Frau im Aufstieg zur Steinernen Agnes aus den Augen verloren. Während die Bergwacht bereits nach der Vermissten suchte, meldeten aufsteigende Wanderer, dass sie die Frau gesehen hatten – sie war ohne Rückmeldung zurückgeblieben und wieder talwärts gegangen. Der Einsatz konnte nach rund einer Stunde abgebrochen werden.

Am Montag (4. Juni) gegen 18.15 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden wegen einer 34-jährigen Frau aus Baden Württemberg zum Grünsteinhaus ausrücken, die wegen einer Sprunggelenksverletzung notärztlich versorgt, dann bodengebunden abtransportiert und schließlich zur Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht wurde. Bereits am Montagnachmittag flog „Christoph 14“ zur Fischunkelalm am Obersee, um eine Frau mit gebrochenem Bein zu versorgen, die dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall geflogen wurde.