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18 Einsatzkräfte bringen Touristin aus Bremen zur Fischunkelalm und dann mit zwei Booten über den Obersee und den Königssee

SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – 18 Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und der BRK-Wasserwacht haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag eine 20-jährige Frau aus dem unteren Landtal im Steinernen Meer gerettet. Die Touristin aus Bremen war mit einer größeren Gruppe von Stahlhaus zur Wasseralm unterwegs und hatte sich bereits am Nachmittag am Sprunggelenk verletzt, war aber noch weitergegangen, bis sie in rund 1.200 Metern am Anstieg zum Wildtörl nicht mehr weiterkonnte und auch nervlich am Ende war.

Die alarmierte Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ fanden die Frau im letzten Tageslicht, konnten sie in der Dunkelheit aber nicht mehr per Tau retten; der Einsatzleiter und die Leitstelle versuchten dann, einen nachtflugtauglichen Hubschrauber anzufordern, wobei keine Maschine zur Verfügung stand; auch die vier Black Hawks der US-Army in Bad Reichenhall, die aktuell an der Großübung „Berglöwe“ teilnehmen, konnten aus technischen Gründen nicht eingesetzt werden. Eine Mannschaft der Bergwacht fuhr deshalb bis zu Gotzenalm und ging dann zu Fuß mit umfangreicher Ausrüstung bis zur Einsatzstelle. Sie versorgten die Frau, die zunächst noch mit Hilfe gehfähig war und transportierten sie dann im unteren Teil per Trage bis zur Fischunkelalm weiter. 

Die BRK-Wasserwacht hatte währenddessen weitere sechs Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und der gegen 1 Uhr nachalarmierten Bergwacht Ramsau per Boot über den Königssee und mit einem weiteren Boot über den Obersee gebracht, die aufstiegen und ihre Kameraden beim Abtransport per Trage unterstützten. Die Einsatzkräfte brachten die 20-Jährige ab der Fischunkelalm mit zwei Booten über die beiden Seen zur Seelände, wo sie am Morgen eine Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Berchtesgaden brachte. Insgesamt 18 Einsatzkräfte waren an der elfstündigen Aktion beteiligt. „Je nach Schwere der Verletzung, Kondition und Gesundheitszustand sollten Bergsteiger im Notfall lieber früher anrufen und rechtzeitig Hilfe anfordern, weil die Rettung bei Tageslicht mit Hubschrauber wesentlich einfacher gewesen wäre, und die Wiederherstellung und Heilung besser verlaufen, wenn schwere Verletzungen durch längere Märsche nicht noch zusätzlich belastet und weiter geschädigt werden“, erklärt der Bergwacht-Einsatzleiter.

Junge Französinnen sitzen am Nassen Palfen oberhalb einer Felswand fest
Am Donnerstagnachmittag gegen 13.45 Uhr mussten Bergwacht und Wasserwacht zum Nassen Palfen am Königssee-Ostufer ausrücken, wo zwei 23-jährige Französinnen den Weg in Richtung Kessel verloren hatten und oberhalb einer Felswand im Hang festsaßen. Die Einsatzkräfte konnten die verstiegenen, aber unverletzten jungen Frauen vom Boot aus orten. Die Bergwacht stieg zu ihnen auf, sicherte sie und führte sie zum Seeufer, wobei sie abschnittsweise ein Seilgeländer aufbauen mussten. Die Wasserwacht brachte alle per Boot zur Seelände zurück; der Einsatz dauerte rund zweieinhalb Stunden.

Bereits am Dienstagabend gegen 19.45 Uhr ging ein Notruf von der Wasseralm in der Röth ein, wo ein Patient mit einer Knieverletzung Hilfe brauchte. Ein Abtransport per Heli war am Abend wegen der tief hängenden Wolken nicht mehr möglich, weshalb der Patient erst am nächsten Morgen von „Christoph 14“ abgeholt wurde. Am Mittwochabend gegen 19.50 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden eine Frau vom Beckhaus am Jenner holen, die sich ebenfalls bereits am Nachmittag verletzt hatte.

Am Dienstag gegen 16.20 Uhr ging ein Notruf von der Wimbachgrieshütte wegen eines internistisch erkrankten 72-jährigen Touristen aus Rheinland-Pfalz ein. Die Bergwacht Ramsau versorgte den Mann und brachte ihn per Geländefahrzeug ins Tal; von dort aus gings per Rettungswagen weiter zur Kreisklinik Berchtesgaden.