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Rettungstau-Einsatz bei frostigen Temperaturen und einsetzender Dämmerung

SCHNEIZLREUTH – Einsatzkräfte der Reichenhaller Bergwacht und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Samstagabend im letzten Tageslicht und bei frostigen Temperaturen eine 50-jährige Bergsteigerin vom Ristfeuchthorn per Rettungstau ins Tal geflogen. Die Traunsteinerin war mit ihrem Mann und ihrer Tochter unterwegs und hatte sich beim Abstieg knapp unterhalb des Gipfels am rechten Sprunggelenk verletzt.

Der Ehemann war bereits zuvor über den steileren Weg auf der Ostseite des Bergs zum Wirt nach Schneizlreuth abgestiegen, um dort das Auto zu holen und die beiden Frauen später am Ende der Forststraße in Melleck beim Motzenwirt abzuholen. Die Mutter und die Tochter gingen aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit über den einfacheren Weg auf der Südwestseite des Bergs in Richtung Sellarnalm, wobei die 50-Jährige offenbar kurz nach der Trennung bereits knapp unter dem Gipfelaufbau umknickte, weil der Familienhund an der Leine gezogen hatte.

Als gegen 16 Uhr der Notruf einging, tickte aufgrund der bereits einsetzenden Dämmerung die Uhr: Die Leitstelle Traunstein schickte sofort die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ los. Sieben Bergretter rückten aus – weitere standen in der Rettungswache für einen möglichen bodengebundenen Abtransport per Trage bereit, falls ein Rettungsflug wegen der Dunkelheit scheitern sollte. „Christoph 14“ entdeckte die Unfallstelle und brachte vom Wirtshaus in Schneizlreuth aus den Notarzt und einen Bergwachtmann per Tau zum Unfallort; der Pilot flog die Patientin dann im letzten Tageslicht zusammen mit dem Arzt sitzend ins Tal, wo sie versorgt wurde. Der Bergwachtmann stieg mit der Tochter und dem Hund bei Dunkelheit zu Fuß nördlich entlang des Scharnbachs nach Weißbach ab, wobei das Trio mit dem Bergwachtauto auf der Forststraße abgeholt wurde. „Christoph 14“ flog die Verletzte zum Klinikum Traunstein.

„Wir weisen darauf hin, dass bei der Tourenplanung im Spätherbst die frostigen Temperaturen und der frühe Sonnenuntergang von mittlerweile bereits 16.30 Uhr unbedingt zu berücksichtigen sind. Bis zum 21. Dezember wird es jeden Tag zwei bis drei Minuten früher dunkel. Stirnlampe, warme Kleidung mit Mütze und Handschuhen gehören aktuell als Notfall-Backup immer in den Rucksack!“, erklärt Bergwacht-Pressesprecher Marcus Goebel.