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Rotes Kreuz muss trotz widriger Verhältnisse die Versorgung der auf Hilfe angewiesenen Menschen aufrecht erhalten

BERCHTESGADENER LAND (ml) – Auch das Rote Kreuz im Berchtesgadener Land hat mit all seinen mobilen Diensten aufgrund der anhaltend starken Schneefälle aktuell sehr zu kämpfen; vor allem steilere, ungeräumte Straßen und Zufahrten erhöhen die Anfahrtszeiten. Alle Fahrzeuge im regulären Rettungsdienst und Krankentransport des Landkreises sind mit Allrad-Antrieb und Ketten ausgerüstet, wobei der Landrettungsdienst bei besonders schwierigen Verhältnissen auch auf die Unterstützung durch die sechs ehrenamtlichen Bergwachten zurückgreift, die zusätzlich Überschneefahrzeuge betreiben und einen Patienten im Zweifelsfall auch per Akja bis zum Rettungswagen abtransportieren könnten.

Trotz der schwierigen Verkehrsverhältnisse, der erhöhten Anfahrtszeiten und mancher, nur noch schwer erreichbarer Orte versuchen die Helfer, mit über 100 Fahrzeugen die Versorgung der heimischen Bevölkerung auch in der ambulanten Pflege, mit Essen auf Rädern und mit dem Fahrdienst aufrecht zu erhalten – denn viele sind darauf angewiesen. Die Rotkreuzler müssen allgemein zur eigenen Sicherheit und des restlichen Verkehrs auch bei Notfällen auf dem glatten Untergrund langsamer fahren, können aufgrund der durch den vielen Schnee verengten Straßen so gut wie nicht mehr überholen, müssen wegen Lawinen- und Baumbruch-Gefahr gesperrte Straße umfahren und für steile Passagen Ketten aufziehen und wieder abmontieren. Hinzu kommt, dass das Manövrieren mit einem Rettungswagen eine andere Herausforderung als mit einem Kleinwagen ist. Der Rettungswagen ist 2,16 Meter breit, was vor allem bei verengten Fahrbahnen zum Problem werden kann. Auch bergauf geht es mit einem Gesamtgewicht von rund viereinhalb Tonnen bei verschneiter Fahrbahn oftmals nur mühsam voran. Durch den Schnee finden die Rotkreuzler auch zugeschneite Hausnummern schwerer und können nicht geräumte Zufahrten nicht mehr befahren. Der Gebrauch von Fahrtrage, Tragestuhl oder Rollstuhl bei winterlichen Verhältnissen erfordert zusätzlich große Vorsicht.

Da aktuell alles durch den vielen Schnee wesentlich länger dauert, profitiert der Landkreis vor allem von den ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften, die immer wieder zur Spitzenabdeckung ausrücken. Seit 2011 gibt es die Rettungsdienst-Spitzenabdeckung durch die ehrenamtlich betriebenen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften, die den regulären Rettungsdienst und Krankentransport unterstützen, wenn besonders viel los ist und kein Rettungs- oder Krankenwagen mehr frei ist. „Dieses sinnvolle Plus an Sicherheit für die Menschen im Landkreis leisten wir ausschließlich ehrenamtlich; die zusätzlichen Fahrzeuge und Ausrüstung müssen aber nahezu komplett mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert werden“, betont Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter. „Die Besatzungen sind sehr schnell einsatzklar und können den Rettungsdienst bei Engpässen rasch und effektiv ergänzen“, freut sich Halter. Geografisch ist das Berchtesgadener Land aufgrund der Berge gerade im südlichen Landkreis von den Nachbarregionen abgeschnitten. Wenn alle regulären Rettungsmittel bereits im Einsatz sind, kann die Leitstelle deshalb auf die SEG´n zurückgreifen. Die BRK-Bereitschaften im Landkreis halten zur Ergänzung des Rettungsdienstes und für Großschadensfälle aller Art 21 zusätzliche Fahrzeuge, neun Anhänger und umfangreiche Ausrüstung bereit, die - genauso wie die Aus- und Fortbildung der freiwilligen Sanitäter - fast ausschließlich über Spendengelder finanziert werden.

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Auch das Rote Kreuz im Berchtesgadener Land hat mit all seinen mobilen Diensten aufgrund der anhaltend starken Schneefälle aktuell sehr zu kämpfen; vor allem steilere, ungeräumte Straßen und Zufahrten erhöhen die Anfahrtszeiten.