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MARKTSCHELLENBERG – Einsatzkräfte der Bergwacht Marktschellenberg haben am Freitagabend eine schwer verletzte 51-jährige Skitourengeherin aus dem Salzburger Land gerettet, die bei der Abfahrt von der Toni-Lenz-Hütte auf der Südostseite des Untersbergs ihre Skier ausgezogen hatte, um einen Lawinenstrich zu queren, dabei auf dem gefrorenen Nassschnee ausgerutscht war und rund 50 Meter über eine felsdurchsetzte Rinne abstürzte.

Am vergangenen Freitag vernahm eine Einheimische um etwa 16.15 Uhr seltsame Rufe im Bereich des talnahen Wegs zur Eishöhle. Ein in der Nachbarschaft ansässiger Bergwachtmann wollte nicht ungeklärt einen Einsatz auslösen und broch auf, um die Situation vor Ort abzuklären. Eine Skibergsteigerin, die von der Toni-Lenz-Hütte abgefahren war, hatte zum Überqueren eines Lawinenstrichs ihre Ski ausgezogen, begab sich auf die gefrorene Nassschnee-Lawine und verlor dabei den Halt. Sie stürzte etwa 50 Meter über eine felsdurchsetzte Rinne ab und blieb glücklicherweise liegen. Sie trug einen Skihelm. Einige Meter weiter wäre sie nochmals wesentlich tiefer in den darunterliegenden Rottmanngraben abgestürzt.

Die zu Hilfe gekommenen anderen Skibergsteiger entschieden, die folgende Lawine  zu überqueren, um den Einsatzkräften den weiteren Abtransport zu erleichtern. Sie waren beim Eintreffen des Bergwacht-Mannes bereits auf den letzten Metern zur verschneiten Forststraße. Die Patientin, die unter großen Schmerzen litt, konnte sich - von den Ersthelfern gestützt - aus eigener Kraft fortbewegen. Der Bergretter, der zur Erkundung aufgebrochen war, verständigte gegen 17.20 Uhr die Leitstelle Traunstein. Die alarmierte Bergwacht-Bereitschaft Marktschellenberg rückte mit sechs Mann und einem Notarzt aus. Sie versorgte die Patientin notärztlich, lagerte sie in eine Leichttrage um und transportierte sie ab. Der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes übernahm die schwer Verletzte und lieferte sie dann ins Salzburger Unfallkrankenhaus ein. Neben acht Einsatzkräften der Bergwacht waren eine Streife der Berchtesgadener Polizei und eine Rettungswagen-Besatzung des Roten Kreuzes beteiligt.

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