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Angehöriger findet Vermissten am Abend – Einsatzkräfte können schwerst Verletzten rasch befreien aber nicht mehr retten

ANGER/HÖGL –  Am späten Samstagnachmittag ist ein 49-jähriger Einheimischer bei Holzarbeiten mit einer Seilwinde am Högl von einem Baumstamm eingeklemmt worden und trotz aller Bemühungen der Rettungskräfte an seinen schweren Verletzungen verstorben. Der Mann war alleine in einem Waldstück an der Prastinger Straße; als er am Abend nicht nach Hause kam, machte sich ein Angehöriger auf die Suche und fand den Vermissten gegen 18.30 Uhr mit schweren Verletzungen unter einen Baum in Bauchlage liegend auf. Die sofort alarmierten Einsatzkräfte versuchten ihn noch rund eine halbe Stunde lang wiederzubeleben, konnten ihn aber nicht mehr retten.

Als der Notruf über die Polizei einging, schickte die Leitstelle Traunstein sofort die Freiwilligen Feuerwehren Anger, Ainring und Piding und das Rote Kreuz mit der Bergwacht Teisendorf-Anger, dem Rettungswagen aus Teisendorf, dem Reichenhaller Notarzt, dem Einsatzleiter Rettungsdienst und dem Bergwacht-Einsatzleiter Saalachtal zum Unfallort. Wie bereits bei einem Einsatz am Donnerstag in unmittelbarer Nähe, bei dem ein 28-Jähriger unter einem umgekippten Gabelstapler im Bach liegend eingeklemmt war, war die Unglücksstelle mit den Fahrzeugen nicht direkt zu erreichen, weshalb die Einsatzkräfte die letzten 250 Meter samt der schweren Ausrüstung zu Fuß zurücklegen mussten. Durch die gute Vorarbeit des Ersthelfers konnten die Retter den 49-Jährigen rasch befreien und mit der notfallmedizinischen Versorgung beginnen. Trotz der intensiven Wiederbelebungsversuche erlag der Mann noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Die Bergwacht und die Feuerwehr kümmerten sich um die Bergung aus dem unwegsamen Gelände. Der Kriseninterventionsdienst (KID) des Roten Kreuzes betreute die betroffenen Angehörigen.

Der Kriminaldauerdienst (KDD) der Kriminalpolizei Traunstein übernahm die Ermittlungen zur möglichen Unfallursache. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse sind keine Hinweise auf ein Fremdverschulden vorhanden. Der Waldarbeiter arbeitete offensichtlich mit einer Seilwinde und wollte dabei einen verkeilten Baum herausziehen. Dieser löste sich während der Arbeiten und fiel auf den 49-Jährigen. Dabei erlitt der Waldarbeiter die tödlichen Verletzungen. Die Unfallaufnahme durch den Kriminaldauerdienst musste am Abend aufgrund der starken Orkanböen abgebrochen werden. Es bestand akute Lebensgefahr für die beteiligten Einsatzkräfte.