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BERCHTESGADENER LAND – Am Karsamstag-Nachmittag mussten die Bergwachten Ramsau, Berchtesgaden und Bad Reichenhall und die Berchtesgadener Wasserwacht zu insgesamt sechs Einsätzen in Folge ausrücken, wobei drei Helis gleichzeitig unterwegs waren. Ein Mann und sein Hund waren am Schmuckenstein über ein Schneefeld abgerutscht; eine 25-Jährige verletzte sich an der Königsbachalm am Jenner und konnte nicht mehr alleine absteigen; ein Skitourengeher auf der Großen Reibe erlitt an der Wasseralm in der Röth so starke Kreislaufbeschwerden, dass er ebenfalls per Heli geholt werden musste; ein Wanderer kugelte sich auf den Spechtenköpfen die Schulter aus (separater Bericht), auf dem Eiskapellen-Weg brauchte eine Verletzte mit einer tiefen Schnitt-Platzwunde am Knie Hilfe und zu guter Letzt musste die Wasserwacht am Abend noch einen Patienten in Salet mit dem Boot abholen, der zuvor in den See gestürzt war, als er versucht hatte, über das Ostufer zurück zur Seelände zu kommen.

Los ging der Einsatz-Marathon gegen 13.30 Uhr mit einem Alarm für die Bergwacht Ramsau, die zum Schmuckenstein im südlichen Lattengebirge ausrücken musste, wo ein 67-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen mit seinem Hund rund 30 Meter über ein Schneefeld abgerutscht war. Nur durch großes Glück kam der Urlauber dabei weitgehend unverletzt davon - er konnte sich aber aus der misslichen Lage nicht mehr ohne Hilfe befreien, weil sein Hund den Aufstieg zurück zum Weg verweigerte. Er setzte daraufhin einen Notruf ab und schilderte dem Disponenten der Integrierten Leitstelle seine Notlage. Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau stiegen zu Fuß auf, sicherten ihn zusammen mit seinem Hund und brachten ihn am Seil zurück auf dem Weg. Sichtlich erleichtert konnten beide ohne weitere medizinische Versorgung ihren Nachauseweg antreten.

Gegen 14 Uhr mussten die Bergwacht Berchtesgaden und der Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ zur Königsbachalm fliegen: Eine 25-jährige Frau hatte sich hundert Meter oberhalb der Alm am Sprunggelenk verletzt und konnte selbstständig nicht mehr bis ins Tal absteigen. „Christoph 14“ nahm am Großparkplatz Königssee einen Bergretter auf und konnte wenige Minuten später direkt an der Einsatzstelle landen. Nach einer kurzen Versorgung durch die Notärztin wurde die Verletzte zur weiteren Behandlung zum Klinikum Traunstein geflogen; der Bergwachtmann konnte bei einer Zwischenlandung am Königssee wieder aussteigen.

Fast zeitgleich ging ein weiterer Notruf wegen eines Skitourengehers auf der Großen Reibe bei der Integrierten Leitstelle Traunstein ein, der unmittelbar vor der Wasseralm in der Röth Kreislaufprobleme bekommen hatte und medizinische Hilfe brauchte. Vom Einsatzleiter der Berchtesgadener Bergwacht wurde umgehend ein weiterer Hubschrauber angefordert. Wenige Minuten später landete der Pongauer Notarzthubschrauber „Martin 1“ ebenfalls am Großparkplatz, um nach einer kurzen Besprechung direkt zu dem Mann zu fliegen. Die Heli-Crew fand ihn an der Wasseralm und flog ihn zum Tallandeplatz. Der Notarzt untersuchte den Mann, der dann nicht ins Krankenhaus gebracht wurde.

Gegen 14.50 Uhr mussten die Bergwacht Bad Reichenhall und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ einen Wanderer von den Spechtenköpfen im nördlichen Lattengebirge retten (separater Bericht).

Gegen 16.30 Uhr mussten Bergwacht und Wasserwacht mit dem Rettungsboot zur Halbinsel Hirschau ausrücken und mit E-Bikes und zu Fuß in Richtung Eiskapelle starten, wo auf etwa halber Strecke wenige Minuten von der Kapelle Sankt Johann und Paul entfernt eine gestürzte 49-jährige Frau mit einer tiefen Schnitt-Platzwunde am Knie medizinische Hilfe brauchte. Ein Ersthelfer war zuvor zu Fuß zum Fischer hinuntergelaufen, hatte dort einen Notruf absetzen lassen und war dann mit Erste-Hilfe-Material der Schifffahrt wieder zur Einsatzstelle gelaufen. Die Retter versorgten die Patientin, brachten sie mit der Gebirgstrage zum Ufer und mit dem Boot zur Seelände zurück - von dort aus gings mit dem Roten Kreuz per Rettungswagen zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die Wasserwacht holte anschließend noch per Boot die restlichen Bergretter in Bartholomä ab.
Gegen 19.20 Uhr musste die Wasserwacht nochmals mit ihrem Rettungsboot ausrücken, da ein zuvor in den See gestürzter Mann abgeholt und zur Seelände zurückgebracht werden musste. Der Wanderer wollte offenbar am unwegsamen Ostufer von Salet aus zur Seelände zurück und war dann an der Felswand mit der großen Tafel zu Ehren von Prinzregent Luitpold gescheitert und in den See gestürzt. Er blieb unverletzt, war aber durchnässt und kehrte nach Salet zurück, wo er aufgrund seiner Notlage duschen und sich aufwärmen konnte.