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Von 2015 bis 2019 über 100.000 Stunden in der Flüchtlingshilfe – 73 aktive Mitglieder und keine Nachwuchssorgen

BAD REICHENHALL (ml) – Die ehrenamtliche BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall und die Jugendrotkreuz-Ortsgruppe (JRK) haben am Freitagabend bei ihrer gemeinsamen Jahreshauptversammlung im Bürgerbräu auf ein arbeitsreiches Jahr mit 14.250 freiwillig geleisteten Stunden zurückgeblickt. Bereitschaftsleiter Florian Halter und Ortsgruppenleiterin Melli Wurm berichteten von den vielfältigen Aufgaben und Diensten der beiden Rotkreuz-Gemeinschaften, zeichneten verdiente Mitglieder und treue Blutspender aus und dankten allen Ehrenamtlichen für ihr außergewöhnliches Engagement.

JRK-Ortsgruppenleiterin Melli Wurm und ihre Gehilfen Jakob Gafus und Ylvie Größwang präsentierten mit Bildern und Filmen die vielfältigen Aktivitäten des Rotkreuz-Nachwuchses, der sich aktuell mit zwei Gruppen der Altersstufen 1 und 2 wöchentlich und mit den Jugendlichen der Stufe 3 alle zwei Wochen im BRK-Haus in der Riedelstraße trifft, wobei die Stufe 3 zusätzlich an den Ausbildungen der BRK-Bereitschaft teilnimmt. Höhepunkte des vergangenen Jahres waren eine 500-Euro-Spende von Kolping, der Jugendfeuerwehrtag, zwei Altkleidersammlungen, die Weihnachtsfeier im Haiderhof, wo die Kinder die Weihnachtsgeschichte in moderner Form nachspielten, der Besuch des Flüchtingsintegrationsteams von Do-Your-Best (doyobe), das einen Kurzfilm über das JRK drehte, eine Faschingsfeier sowie der Kreiswettbewerb in Bischofswiesen, wo die Altersstufen 2 und 3 jeweils den ersten Platz und die die Stufe 2 den zweiten Platz belegte – die Stufe 2 wurde mit der höchsten Punktzahl sogar Gesamtsieger des Wettbewerbs. Wurm bedankte sich bei der Leiterin der Jugendarbeit im Landkreis, Stephanie Reiser mit einem Blumenstrauß für ihr Engagement bei der Austragung des Wettbewerbs. Am 1. Juni findet landkreisweit ein Kreisjugendtag statt, wobei das JRK zwischen 10 und 17 Uhr in der Frühlingstraße 30 an der Einsatzhalle seine Arbeit vorstellt und alle Kinder und Jugendlichen einlädt.

Aktuell besteht die BRK-Bereitschaft aus 73 Aktiven und vier Neu-Mitgliedern, verzeichnet von Jahr zu Jahr einen Zuwachs und hat keine Nachwuchssorgen, lediglich eine Lücke im Alter der 40- bis 50-Jährigen, was sich bei der Besetzung von Sanitätsdiensten bemerkbar macht. Bereitschaftsleiter Florian Halter und der Taktische Leiter Christopher Löffelmann blickten auf ein arbeitsreiches Jahr mit insgesamt 14.250 ehrenamtlich geleisteten Stunden zurück, die sich auf verschiedene Bereiche verteilen: 67 Sanitätsvorsorgedienste (5.420), die Aus- und Fortbildung (2.350),  die Flüchtlingshilfe in Freilassing, die Auslandshilfe mit Konvois nach Bosnien und Ungarn, die Betreuung der Blutspende-Termine, Öffentlichkeitsarbeit in Kindergärten, Schulen und bei Festen und Veranstaltungen, die Mittelbeschaffung, der Behindertenausflug und das neue Hospizmobil mit mittlerweile bereits neun Fahrten. Tim Schankweiler und Dr. Rüttger Clasen kümmern sich federführend um die Aus- und Fortbildung der freiwilligen Sanitäter. Bernadette Lamminger, Ramona Bolz, Michi Höglauer und Christoph Hartl absolvierten den Grundlehrgang Sanitätsdienst und stehen der Bereitschaft als neue Sanitätshelfer zur Verfügung. Von September 2015 bis zum Ende im März 2019 leistete das Rote Kreuz in der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Freilassing über 100.000 ehrenamtliche Stunden bei der medizinischen Erstuntersuchung und Versorgung der Ankommenden. Florian Halter (rechts) und sein Stellvertreter Sebastian Luderschmidt (links) zeichneten dafür die Asyl-Helfer (von links) Stephie Reiser, Alex Rein, Inge Brüderl, Elisabeth Vorbach, Doris Schrot, und Dieter Vorbach mit einer Urkunde des Landesbereitschaftsleiters aus. Florian Halter (links) nahm Ursula Auer, Ramona Bolz, Michael Gruber und Michael Höglauer (von links) als neue Mitglieder in die BRK-Bereitschaft auf.

Christopher Löffelmann berichtete von zwölf Einsätzen der Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG), davon sechs bei der Schnee-Katastrophe im Januar 2019.  Zur SEG gehören aktuell 20 voll ausgebildete Einsatzkräfte mit allen Lehrgängen, sowie acht weitere Anwärter, die in den nächsten beiden Jahren in den aktiven Dienst wechseln werden. Die SEG absolvierte 750 eigene Ausbildungsstunden und trifft sich immer am Mittwochabend zur Übung an der Einsatzhalle in der Frühlingstraße. Jakob Gafus übernimmt das Amt des Gerätewarts für alles Technische von Peter Forstner; Fini Löffelmann, die bisher Fahrzeugwart war, macht den Materialwart für alles Medizinische und löst in dieser Funktion Tim Schankweiler ab. Zur Reichenhaller SEG gehören auch besondere Funktionsträger auf Landkreis-Ebene, darunter der Fachdienstleiter Sanität Thomas Fritzer und der stellvertretende Leiter der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung, Michael Schönmeier. Löffelmann überreichte anschließend an alle anwesenden Einsatzkräfte der SEG das Schneehelfer-Abzeichen des Freistaats Bayern.

„Da Blut ehrenamtlich und unentgeltlich gespendet wird, bekommt es im Notfall jeder und nicht nur der, der es sich leisten kann!“, betonte BRK-Chefarzt Dr. Franz Leipfinger, der zusammen mit Blutspende-Organisator Edi Schmid und Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner sieben seit Jahrzehnten sehr treue Blutspender auszeichnete: Moritz Demer aus Weißbach an der Alpenstraße (50 Spenden), Hildegard Hinterstoisser aus Anger (100), Andreas Ruhland aus Bad Reichenhall (100), Uwe Schedlbauer aus Bayerisch Gmain (100), Margit Schaller aus Piding (125) und Erwin Schöndorfer aus Bad Reichenhall (150).

Für langjährige aktive Mitgliedschaft in der BRK-Bereitschaft zeichneten Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter und sein Stellvertreter Walter Söldner (von links) sowie der stellvertretende Bereitschaftsleiter Sebastian Luderschmidt (rechts)  und Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner (vierter von links) Fritz Laubscher (60 Jahre, von links), Peter Reiser (55), Samuel Heindl (5), Peter Forstner (15),  Elisabeth und Dieter Vorbach (beide 5) und  Stephanie Reiser (20) aus. Darüber hinaus dankte Halter allen Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement und überreichte Blumen und Geschenkkörbe für besondere Leistungen und Verdienste, wobei er Kreisbereitschaftsarzt Dr. Rüttger Clasen, Stüberlwirtin Gisela Laubscher, den Taktischen Leiter Christopher Löffelmann und Rotkreuz-Urgestein Hermann Höller wegen seines runden Geburtstags auszeichnete.

Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner dankte der BRK-Bereitschaft in seinem Grußwort im Namen der Reichenhaller Bevölkerung und lobte das außergewöhnlich herzlich-freundschaftliche Klima in der Gemeinschaft. Reichenhalls stellvertretender Polizeichef Harald Kern lobte die Rotkreuzler für ihre oft unverzichtbare Unterstützung bei Einsätzen der Polizei und forderte ein klareres Signal der Justiz bei Fällen von Gewalt gegen Einsatzkräfte, die Menschen langfristig davon abschreckt, sich in einer Einsatzorganisation ehrenamtlich zu engagieren, wenn sie Angst haben müssen, bedroht oder sogar verletzt zu werden.

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