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Fußmannschaften und Transporthubschrauber-Besatzung verhindern beginnenden Waldbrand im schwer zugänglichen Gelände

SCHNEIZLREUTH/BAUMGARTEN  –  Am frühen Montagnachmittag hat  vermutlich ein Blitz im steilen Bergwald am Poschberg im nordwestlichen Lattengebirge in einen Baum eingeschlagen und dabei den Baum, die angrenzende Boden-Vegetation und einen querliegenden Stamm in Brand gesetzt. Fußtrupps der Reichenhaller und Schneizlreuther Feuerwehr stiegen rasch zu Fuß über einen alten Jagersteig und einen steilen Graben auf und konnten mit Rucksackspritzen, Feuerpatschen, Pickeln und einer Motorsäge verhindern, dass ein größerer Waldbrand entsteht. Am 24. August 2013 war unweit der selben Stelle schon einmal durch einen Blitzeinschlag ein Bergwaldbrand ausgebrochen: https://www.kvberchtesgaden.brk.de/brk-bgl/aktuelles/8406-24-08-2013-Waldbrand-in-exponierter-Lage-am-Poschberg-im-Lattengebirge.html

Gegen 13.35 Uhr teilte ein Anwohner über Notruf den Einschlag eines Blitzes oberhalb von Baumgarten mit. Nach einem heftigen Knall hatte der Mitteiler dann auch Rauchschwaden gesehen. Die Leitstelle Traunstein schickte die Freiwilligen Feuerwehren Schneizlreuth und Bad Reichenhall, die Flughelfer der Reichenhaller Feuerwehr, die Bundeswehr-Feuerwehr Oberjettenberg, das Reichenhaller Rote Kreuz und die Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger sowie die Bergwacht Traunstein mit dem Technikbus der Bergwacht  Chiemgau nach Baumgarten, wo die Organisationen im Abrollbehälter des Landkreises eine gemeinsame Einsatzleitung mit Polizei und Bürgermeister einrichteten.

Während Fußmannschaften der Feuerwehr flott mit Rucksackspritzen, Feuerpatschen, Pickeln und Motorsägen über einen alten Jagersteig und einen steilen Graben zum Feuer in rund 800 Metern Höhe unterhalb des Schneidecks aufstiegen, forderte der Einsatzleiter zusätzlich einen Transporthubschrauber der Heli Austria aus dem Pongau für Material- und Löschflüge an, da im steilen Wald keine bodengebundene Versorgung mit größeren Mengen Löschwasser möglich war. Die Fußmannschaften erkundeten die Lage und verhinderten mit ihrem raschen Einsatz, dass sich der Waldbrand weiter ausbreiten konnte, indem sie das angrenzende Gebüsch entfernten und mit den Rucksackspritzen den brennenden, querliegenden Stamm, das brennende Wurzelwerk und die Boden-Vegetation ablöschten. Der Blitz hatte einen großen Baum in Brand gesetzt, der stark bis in den Wurzelbereich brannte. Trotz des Regens war zunächst eine weitere Ausbreitung des Brandes zu befürchten.

Die Heli-Besatzung traf gegen 15.40 Uhr ein, flog dann nach einem Erkundungsflug trotz der Windböen in zwei Aufzügen im Netz am Tau weitere Ausrüstung von Baumgarten aus auf den Berg. Bei drei weiteren Flügen mittels Löschwasser-Außenlastbehälter setzte der Pilot Wasser vom nahen Saalachsee gezielt über dem Brandherd ab, wodurch der Baum und der umliegende Bereich gelöscht wurden. Der Löschtrupp der Feuerwehr bekämpfte daraufhin unter anderem mit Löschlanzen (Fognails) das noch schwelende Wurzelwerk im Boden um den Brandherd.

Die Bergwacht kümmerte sich währenddessen mit Seilgeländern um die Absturzsicherung für den bevorstehenden Abstieg, da die steilen Grasleiten und der Steig durch den Regen ziemlich rutschig wurden. Zusätzlich sicherte die Bergwacht den Einsatz sanitätsdienstlich ab und flog mit der Drohne mit Wärmebild-Kamera abschließend die Einsatzstelle ab, um weitere Glutnester auszuschließen. Durch den raschen Einsatz der Bodentrupps und die schnelle Anforderung des Hubschraubers konnten die Einsatzkräfte kurz vor 17 Uhr „Brand gelöscht“ melden. Insgesamt waren 41 Einsatzkräfte der Feuerwehren, 20 Einsatzkräfte der Bergwacht sowie fünf Polizeibeamte beteiligt.