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Aufwendiger Schlechtwetter-Nacht-Einsatz für zwei Männer und eine Frau am Rotpalfen

RAMSAU – 13 ehrenamtliche Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau waren am Freitagabend sechseinhalb Stunden lang bei Regen, Nebel, Schneefall und Wind gefordert, um ein unverletztes Trio aus dem oberen Ende der Eisbärtour (5/5+ - 14 Seillängen) am Rotpalfen (Wasserwandkopf) im Hochkalter-Massiv zu retten. Die beiden Männer aus Schottland und den Niederlanden und die Frau aus Südafrika waren bereits am Morgen gegen 9 Uhr trotz Neuschnee und schlechter Wetter-Prognose in die Klettertour eingestiegen und setzten dann kurz nach 18 Uhr bei langsam einsetzender Dunkelheit einen Notruf ab, da sie die an sich im Verhältnis leichte Kletterei am oberen Ende nicht mehr schafften. Wie im Wetterbericht angekündigt hatte es am Abend wieder zugezogen und zu regnen und zu schneien angefangen, wobei die nasskalte Witterung und der Wind für sehr widrige Verhältnisse sorgten.

Der Einsatzleiter der Bergwacht Ramsau konnte mit den in Berlin wohnhaften Abenteurern zu Beginn noch telefonieren, musste sich dann im weiteren Verlauf wegen der schlechten Verbindung aber mit SMS verständigen. Der Hüttenwirt der Blaueishütte, zugleich aktiver Bergretter, machte sich zur Erkundung auf, konnte rasch Sichtkontakt herstellen; Versuche, die Kletterer mit Rufen oder per SMS bis zum Grat hochzulotsen, scheiterten aber, weshalb der Bergretter über den Schönen Fleck aufstieg, zu dem Trio abkletterte und es nach oben zum Grat und dann auf den Normalweg brachte. In der Zwischenzeit waren bereits weitere Bergretter mit umfangreicher Ausrüstung und drei Fahrzeugen in Richtung Blaueishütten-Materialseilbahn und dann weiter zu Fuß unterwegs, da die wegen der nasskalten Witterung erschöpften Geretteten über den schneeglatten Normalweg abgeseilt werden mussten. Gegen 23.30 Uhr trafen alle wohlbehalten in der Blaueishütte ein, wo sich alle aufwärmen konnten und die Geretteten über Nacht blieben – der Einsatz für die Bergwacht endete gegen 0.30 Uhr.