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Bergwachten Marktschellenberg, Bad Reichenhall und Berchtesgaden alarmiert: Verstiegener Urlauber kann keine genauen Angaben zu seinem Aufenthaltsort machen

BISCHOFSWIESENER FORST – Ein 37-jähriger Bergwanderer aus Sachsen hat am Samstagabend drei Bergwachten und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ auf Trab gehalten: der Urlauber war bereits am Vortag mit der Seilbahn auf den Salzburger Hochthron gefahren, war dann über den Berchtesgadener Hochthron zum Stöhrhaus gegangen, hatte dort übernachtet und wollte eigentlich am Samstag über die Zehnkaser- und die Vierkaser-Almen zum Bruchhäusl nach Großgmain absteigen. Bei der Überschreitung ging er aber offensichtlich falsch in Richtung Rauher Kopf weiter, verlor den Steig und rutschte östlich der Nachtwand über eine Rinne ab, wobei er sich leicht an der Schulter verletzte und gegen 16.55 Uhr einen Notruf absetzte, da er nach eigener Einschätzung im weglosen, aber nicht absturzgefährlichen Gehgelände nicht mehr auf- und absteigen konnte.

Die Leitstelle vermutete den Mann zunächst im Gebiet der Bergwacht Marktschellenberg, alarmierte dann aber gegen 17.15 Uhr die Reichenhaller Bergwacht nach, da er im Bereich des Almsteigs (Knieschnackler) westlich unterhalb der Zehnkaser-Almen in Richtung Hallthurmer Moos vermutet wurde. Die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ konnte den Verstiegenen am Almsteig nicht finden, flog anschließend die Untersberg-Westseite weiter nach Süden zum Rauhen Kopf ab und wurde schließlich östlich der Nachtwand im Berchtesgadener Einsatzgebiet fündig.

Vom Zwischenlandeplatz an der Riedherrngasse (Sportplatz) brachte der Pilot den Flugretter am Tau zur Einsatzstelle, der den Mann untersuchte und in einem Rettungssitz sicherte. Mit einem wegen der hohen Bäume verlängerten Tau schaffte es der Pilot dann, den Verstiegenen im letzten Tageslicht abzuholen und sicher ins Tal auszufliegen. Die Reichenhaller Bergwacht untersuchte den 37-Jährigen und brachte ihn auf eigenen Wunsch zum Reichenhaller Bahnhof, von wo aus er mit dem Zug zu seinem Auto nach Grödig zurückfahren wollte. Die Berchtesgadener Bergwacht tankte den Heli für den Rückflug zum Salzburger Flughafen mit ihrem Kerosin-Anhänger wieder auf. Der Einsatz dauerte bis 19.20 Uhr.