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BISCHOFSWIESEN – Ein 69-jähriger Skifahrer ist am Dienstagvormittag gegen 9.30 Uhr am Götschen mit dem Kopf auf den Asphalt des Parkplatzes aufgeschlagen und nach erster Einschätzung der Bergwacht schwer verletzt worden. Der Einheimische hatte offenbar zuvor für ein Rennen aufgestellte Zäune abgebaut und konnte dann in der Gasse der bereits abgebauten und abgelegten Zäune nicht mehr frühzeitig bremsen; das freie Stück bis zum Parkplatz war dann zu kurz, um noch anzuhalten, weshalb er mit dem Kopf am harten Boden aufschlug und bewusstlos liegenblieb.

Einsatzkräfte der Bergwachten Freilassing, Teisendorf-Anger und Berchtesgaden, die als Skiwacht und zur Betreuung des Rennens vor Ort waren, leisteten sofort zusammen mit einer zufällig anwesenden Ärztin und dem Lift-Betreiber Erste Hilfe. Die Leitstelle Traunstein schickte den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ und den Rettungswagen des Ruhpoldinger Roten Kreuzes los, wobei der Heli in einem zuvor von den Helfern abgezäunten Bereich an der Talstation sicher landen konnte. Die Besatzung flog den schwer Verletzten dann zum Klinikum Traunstein.

Bereits am Sonntag gegen 14.30 Uhr mussten die Bergwacht Berchtesgaden und „Christoph 14“ eine einheimische 37-jährige Skitourengeherin mit schwer verletzten Unterschenkel an der Kleinen Reibe zwischen Fagstein und Windschartenkopf retten. Die Frau war hängengeblieben und gestürzt. Der Heli nahm den Einsatzleiter auf, konnte an der Unfallstelle landen und flog die Frau dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Bereits am Sonntagvormittag holte der Heli einen intern erkrankten Patienten vom Stahlhaus am Torrener Joch. 

Vermisster taucht nach großer Suchaktion bei der Einsatzleitung auf
Am Dienstagabend (11. Februar) gegen 20 Uhr wurde der Polizeiinspektion Berchtesgaden ein verwirrter Mann mitgeteilt, der barfuß auf der Bundesstraße in Richtung Winkl unterwegs sei. Der Beschreibung nach handelte es sich um dieselbe Person, die bereits am Vormittag mit einem Fahrrad am Oberkälberstein in Berchtesgaden aufgefallen war. Die Absuche der näheren Umgebung mit vier Streifen verlief erst einmal ohne Erfolg. Die Beamten fanden Fußspuren im Schnee, die dem Vermissten zugeordnet wurden. Das Fahrrad hatte er an der Bushaltestelle Schneckenmühlweg zurückgelassen.

Da der Vermisste psychisch krank ist und aufgrund des aufziehenden Schneesturms mit frostigen Temperaturen Lebensgefahr bestand, forderte die Polizei Verstärkung an: 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr Bischofswiesen rückten aus, darüber hinaus 18 Männer und Frauen der Bergwachten Berchtesgaden und Bad Reichenhall und ein Suchhund, das Team des Technikbusses der Bergwacht-Region Chiemgau, sechs Mitglieder und vier Hunde der BRK-Rettungshundestaffel Chiemgau und ein Polizeihundeführer. Feuerwehr und Bergwacht, darunter auch ein Suchhundeteam, suchten bei widrigen Wetterverhältnissen das Gewerbegebiet Pfaffenfeld I und II sowie im Bereich Reiterhof und Klaushäuslweg ohne Erfolg nach dem Mann. Gegen 1.30 Uhr erschien der frierende 42-Jährige dann bei der Einsatzleitung, die sich in einer Halle im Gewerbegebiet Pfaffenfeld eingerichtet hatte. Er gab an, sich im Wald versteckt zu haben. Das Reichenhaller Rote Kreuz versorgte ihn und brachte ihn dann wegen der psychischen Erkrankung ins Inn-Salzach-Klinik nach Freilassing.

Die überregionalen Suchhundeteams waren nach teilweise über einer Stunde Anfahrt aus den Nachbar-Landkreises bereits in Winkl, kamen aber letztlich nicht mehr zum Einsatz. Die Lawinen- und Suchhundestaffel der Bergwacht-Region Chiemgau ist die offizielle Suchhundestaffel im komplexen Hilfeleistungssystem des Roten Kreuzes im Berchtesgadener Land und sowohl im Flachland und als auch am Berg einsetzbar. Derzeit sind in Anger, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Bischofswiesen, Ramsau, Schönau und Marktschellenberg ehrenamtliche Hundeführer mit ihren ausgebildeten Tieren zu Hause. Sie können bei Vermisstensuchen von der Polizei über die Leitstelle Traunstein alarmiert werden, sind innerhalb weniger Minuten im Suchgebiet unterwegs und auch im sehr unwegsamen und alpinen Gelände einsetzbar, das im Berchtesgadener Land oft schon bereits wenige Meter abseits der befestigten Straßen und Wege beginnt. Dieser Zeitvorteil kann bei extremen Wetterverhältnissen, akuten Erkrankungen oder schweren Verletzungen für die Vermissten lebensrettend sein.

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Archiv-Fotos „Christoph 14“ am Götschen in südlichen Lattengebirge und Suchhundeteam der Bergwacht im BRK.