Bewertung:  / 6
SchwachSuper 

Franke gerät wegen absturzgefährlichem Schneefeld in Bergnot und muss bei Nebel ins Tal geführt werden

BERCHTESGADEN/ECK – Selber Ort, 21 Stunden später: Die Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ mussten erneut auf die Nordostseite des Hohen Gölls ausrücken, wo in rund 2.000 Metern Höhe ein unverletzter Urlauber aus Franken im Aufstieg über die Schusterroute zunächst ein absturzgefährliches Schneefeld überwunden hatte, dann aber wegen des Nebels umkehren wollte und nicht mehr über das Schneefeld talwärts kam. Bereits am späten Samstagnachmittag hatten die Einsatzkräfte am selben Ort ein Paar aus München gerettet (wir berichteten).

Als am Pfingstsonntag gegen 13 Uhr der Notruf des Alleingehers einging, schaffte es „Christoph 14“ noch, zwei Bergretter im Schwebeflug abzusetzen, die den Mann erreichten und ihn dann talwärts begleiteten, da der Heli wegen Nebel die Einsatzstelle nicht mehr anfliegen konnte. Der Pilot brachte noch zwei weitere Bergretter auf den Ecker Sattel, die weiter zu Fuß aufstiegen und der Gruppe entgegengingen, um die absturzgefährlichen Passagen mit Seilen zu versichern. „Christoph 14“ flog nach Traunstein zurück; die Bergwacht kam mit dem Mann am späten Nachmittag wohlbehalten im Tal an.

Die drei geretteten Bergsteiger hatten Glück im Unglück. Aufgrund des Altschnees im Hochgebirge und in schattigen Nordlagen auch tiefer sind viele Bergtouren derzeit noch ein alpines Unternehmen mit Absturzgefahr und wesentlich höheren Anforderungen an Orientierungssinn, Kondition und Ausrüstung.