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Bergwacht Ramsau bei drei Einsätzen am Watzmann gefordert – Altschneefelder machen Begehung der Wiederroute lebensgefährlich

RAMSAUER FORST – Eine 35-jährige Bergsteigerin aus dem Unterallgäu ist am Sonntagnachmittag auf einem großen Schneefeld auf dem Wiederband in der Kleinen Watzmann-Ostwand abgerutscht; die Frau konnte sich selbst noch auf dem Band abbremsen und einen Absturz verhindern, verletzte sich dabei aber recht schwer am Fuß. Aus aktuellem Anlass weist die Bergwacht Ramsau darauf hin, dass sich in der Wiederroute teils massive Altschnee-Felder befinden. Der haltlose Schnee kann jederzeit abrutschen und macht eine Begehung derzeit lebensgefährlich.

Der Begleiter der Frau leistete gute Erste Hilfe und setzte einen Notruf ab, der gegen 14.15 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einging, die die Unfallstelle über Handy-Ortung lokalisieren konnte. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ machte sich mit einem Ramsauer Bergwachtmann auf die Suche und fand die Einsatzstelle rasch. Von Kühroint aus flog der Pilot den Bergretter am kurzen Sieben-Meter-Tau zur Unfallstelle, wo der Retter die 35-Jährige zu sich ans Tau sicherte – danach gings direkt zum Tallandeplatz in Ramsau, wo die Heli-Notärztin die Verletzte versorgte. „Christoph 14“ holte in der Zwischenzeit mit einer Bergretterin am Tau den unverletzten Begleiter vom Wiederband ab und flog ihn ebenfalls ins Tal. Mit dem Heli gings für die Verletzte weiter zum Klinikum Traunstein. Die Bergwacht Ramsau war mit acht Einsatzkräften gefordert, unterstützte auf Kühroint den Heli-Einsatz und brachte den Begleiter danach zu seinem Auto am Königssee zurück.

Bereits gegen 13 Uhr musste die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ zum Watzmann-Südspitz-Abstieg fliegen, wo in rund 2.600 Metern Höhe ein Bergsteiger rund 30 Meter abgerutscht war. Die Besatzung versorgte den Verletzten und flog ihn per Tau aus.

Am Samstagabend gegen 18.45 Uhr ging ein Notruf von der Mitterkaseralm auf der Nordostseite des Watzmanns ein, wo eine 59-jährige Bergsteigerin aus Niederbayern mit einer schmerzhaften Bänderverletzung am linken Fuß Hilfe brauchte. Die Urlauberin hatte sich bereits viel weiter oben im Abstieg vom Watzmannhaus verletzt, hatte dann aber die Zähne zusammengebissen und war selbst weiter abgestiegen. Die Bergwacht Ramsau war mit fünf Einsatzkräften gefordert, versorgte die Frau und fuhr sie ins Tal, von der Bergrettungswache aus gings mit dem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Zwei Notfälle auf der Nordwestseite der Reiter Alpe
Auch die Reichenhaller Bergwacht war am Wochenende zweimal gefordert: Am Freitagabend gegen 18 Uhr ging ein Notruf von der Nordwestseite der Reiter Alpe ein, wo ein 23-jähriger Rosenheimer im Abstieg über die Forststraße an der Rastnock-Diensthütte nach einer Tour durch die Aschauer Klamm einen Schwächeanfall erlitten hatte. Die Bergwacht konnte direkt zum Patienten und seinen Begleitern fahren, versorgte ihn medizinisch und brachte ihn dann nach Oberjettenberg. Eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes brachte den Mann dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Am Sonntagmittag rutschte eine 69-jährige Oberösterreicherin am unteren Ende des Schrecksteigs auf der Nordwestseite der Reiter Alpe aus und hatte danach Kreislaufprobleme. Die Reichenhaller Bergwacht fuhr über die Forststraße zur Patientin, versorgte sie und brachte sie ebenfalls in die Kreisklinik Bad Reichenhall.