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BAD REICHENHALL/SCHNEIZLREUTH – Trotz intensiver polizeilicher Ermittlungen und den damit verbundenen umfangreichen Suchmaßnahmen durch Bergwacht und Polizei in den Reichenhaller Bergen bleibt die seit vergangenen Samstag (25. Juli 2020) vermisste 53-jährige Münchnerin weiter verschwunden. Nach einer erneuten großen Suche am Mittwochabend mit rund 30 Einsatzkräften waren am Donnerstag nochmal der Polizeihubschrauber und jeden Tag einzelne Helfer unterwegs, um das weitläufige Gebiet rund um Thumsee, Saalachsee und das nördliche Lattengebirge abzusuchen.

Die 53-Jährige hielt sich seit Sonntag, dem 19. Juli 2020 für einen Wanderurlaub in Bad Reichenhall auf und hatte in einem Hotel in der Innenstadt Quartier bezogen. Am Samstag, den 25. Juli 2020, hätte sie von ihrem Ehemann wieder abgeholt werden sollen, der sie jedoch nicht antraf und deshalb Vermisstenanzeige erstattete. Noch am Samstagnachmittag leitete die Polizei erste Suchmaßnahmen rund um Bad Reichenhall mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers und durch Beamte der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) ein. Seit Sonntagfrüh intensivierten Polizei und  Bergwacht die Suche im Gebirge zwischen Saalachsee und Thumsee, nachdem am sogenannten Pflasterbachhörndl (Chiemgauer Alpen) ein mit dem 24. Juli datierter Eintrag im Gipfelbuch aufgefunden wurde, der offensichtlich von der Vermissten stammt. Der Eintrag muss nach den polizeilichen Erkenntnissen um die Mittags- oder Nachmittagszeit entstanden sein. Umfassende polizeiliche Ermittlungen bestätigten daraufhin die Annahme, dass die Frau im Bereich zwischen dem nördlichen Lattengebirge (Stadtberg, Spechtenköpfe und Predigtstuhl) und Thumsee etwas zugestoßen sein muss, weshalb sich die Suchmaßnahmen auf dieses Gebiet konzentrierten.

Im stellenweise schwer zugänglichen, alpinen Gelände setzten die Einsatzkräfte neben dem Polizeihubschrauber auch Drohnen und Hunde ein. Neben den AEG-Beamten waren zeitgleich bis zu 30 Einsatzkräfte der Bergwacht an der Vermisstensuche beteiligt. Mehrfach seilten sich die Suchmannschaften über steile Abhänge und Felswände ab, um unzugängliche oder schlecht einsehbare Stellen zu erreichen. Die Vermisste ist als begeisterte Wanderin und Schwimmerin bekannt, weshalb die Einsatzkräfte auch den Saalachsee und den Thumsee wiederholt ohne Erfolg absuchten. Am Dienstag, den 28. Juli hat die Kriminalpolizeiinspektion Traunstein die polizeilichen Ermittlungen übernommen. Die Suchmaßnahmen im Gelände vor Ort koordinieren die Polizeiinspektion Bad Reichenhall und die Bergwacht Bad Reichenhall tagesaktuell anhand der gewonnenen Erkenntnisse und in enger Abstimmung. Nachdem nach fast einwöchiger intensiver Suche unter Ausschöpfung aller bislang in Frage kommender Möglichkeiten keine weiteren Hinweise zum Verbleib der Vermissten vorliegen, werden die Suchmaßnahmen vorerst eingestellt und erst nach Vorliegen weiterer Ansatzpunkte wieder aufgenommen.

Da sich auf den Zeugenaufruf bislang keine zielführenden Hinweise aus der Bevölkerung ergaben, wiederholt ihn die Polizei in angepasster Form: Die Vermisste ist 53 Jahre alt, rund 173 Zentimeter groß; sie hielt sich in der Zeit von 19. Juli bis 24. Juli 2020 in Bad Reichenhall zu einem Wanderurlaub auf. Sie hat schwarze, schulterlange Haare und ist Brillenträgerin. Zum Zeitpunkt des Verschwindens trug sie offensichtlich braune Wanderschuhe der Marke Meindl und graue Wanderkleidung. Sie führte mit großer Wahrscheinlichkeit einen grau-grünen Wanderrucksack unbekannter Marke mit sich. Wer hat die Vermisste am Freitag, den 24. Juli 2020 möglicherweise auf einer Wandertour im näheren Umkreis von Bad Reichenhall getroffen oder kann Hinweise zu möglichen Begegnungsorten geben? Die Polizeiinspektion Bad Reichenhall bittet alle Personen, die Hinweise zum Verbleib der Vermissten geben können, sich unter der Telefonnummer +49 (0) 8651 9700 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

Die Bilder zeigen die Suche per Polizeihubschrauber am Donnerstagnachmittag im Gebiet der nördlichen Bürgermeisterhöhe und des Reichenhaller Stadtbergs zwischen Thürmereck, Bildstöckl-Kapelle und Dötzenkopf.