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Bergwacht Marktschellenberg und Notarzthubschrauber „Christophorus 6“ versorgen verletzte Einheimische und fliegen sie am Rettungstau aus

MARKTSCHELLENBERG/ETTENBERG – Die Bergwacht Marktschellenberg und die Besatzung des Salzburger Notarzthuschraubers „Christophorus 6“ haben am Sonntagmittag eine schwer verletzte 49-jährige Einheimische gerettet, die mit einer Freundin am Gatterlberg von Ettenberg zur Kugelmühle hinab unterwegs war und im oberen Bereich des Steigs über eine Serpentine rund vier Meter tief abgestürzt war.

Die Freundin leistete Erste Hilfe und setzte gegen 12.15 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab. Acht Einsatzkräfte der Bergwacht Marktschellenberg, darunter auch der Bergwacht-Notarzt, fuhren von Ettenberg aus an; ein Retter vorab mit dem Motorrad, der bereits nach wenigen Minuten bei der Verunfallten eintraf und die Erstversorgung übernahm. Die weiteren Einsatzkräfte rückten mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) und zu Fuß nach, brachten zusätzliche Ausrüstung zur Unfallstelle und danach mit dem ATV auch vom Zwischenlandeplatz den Notarzt des Hubschraubers.

Unter vereinten Kräften trugen sie die Frau aus dem dichten Bergwald auf eine kleine Lichtung, wo sie dann „Christophorus 6“ besser mit dem Tau abholen konnte. Der Pilot brachte den Flugretter am Tau zur Einsatzstelle, der die liegende Patientin und den Notarzt zu sich ans Tau sicherte. Nach einer Zwischenlandung in Ettenberg gings für die 49-Jährige im Heli direkt weiter zum Salzburger Landeskrankenhaus. Die Bergwacht brachte die restliche Ausrüstung zurück zu den Fahrzeugen und war gute zwei Stunden im Einsatz.

Wegen Wintereinbruch in der unteren Saugasse in Bergnot
Die Bergwacht und die Wasserwacht Berchtesgaden mussten am späten Samstagvormittag (26. September) über den Königssee zum Eiswinkel ausrücken und dann bei widrigen Verhältnissen mit Dauerregen und Schneefall zur unteren Saugasse aufsteigen, wo zwei Urlauber aus Nordrhein-Westfalen im Abstieg vom Kärlingerhaus mit dem frühen Wintereinbruch überfordert waren. Als gegen 11.10 Uhr der Notruf einging, hingen die Wolken so tief, dass an einen Rettungsflug nicht zu denken war. Die BRK-Wasserwacht brachte deshalb vier Bergretter über den See, die dann gegen 13 Uhr bei dem unverletzten, aber frierenden Duo eintrafen, sich um den Wärmeerhalt kümmerten und die Urlauber dann talwärts begleiteten. Während es am Funtensee zwischen 30 und 50 Zentimetern geschneit hatte, erschwerte in der Saugasse vor allem rutschiger Schneematsch den Abstieg. Die BRK-Wasserwacht holte gegen 14.30 Uhr alle wieder mit dem Boot ab, versorgte sie mit warmen Getränken und war bis 15.30 Uhr im Einsatz.

An der Brettgabel verstiegen
Bereits am Donnerstagabend (24. September) gegen 18 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden Verstiegenen auf der Brettgabel helfen, die den Steig verloren hatten und in der einsetzenden Dunkelheit Angst hatten, nicht mehr ins Tal zu finden. Während der Einsatzleiter versuchte, die Unverletzten telefonisch zu lotsen, stiegen Bergretter mit Stirnlampen zu Fuß auf und begleiteten die Verstiegenen mit Stirnlampen ins Tal.