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Verfasser: Markus Leitner, aktualisiert am 5.2.05 um 19:29 Uhr

Wasserwacht wählt neue Vorstandschaft und stellt Pläne für Garagen-Neubau vor

FREILASSING (ml) – Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Wasserwacht-Ortgruppe Freilassing-Ainring standen die Neuwahlen der Vorstandschaft, wobei Vorsitzender Peter Graf einstimmig in seinem Amt bestätigt wurde. Für die nächsten vier Jahre stehen ihm Johann Kuchlbauer als Stellverstreter, Monika Geßler als Jugendwart und Heidi Herzog als Technische Leiterin zur Seite. Neben Wolfgang Rochholz als Kassenwart wurden Holger Krinke als stellvertretender Technischer Leiter und Tanja Vogt als stellvertretender Jugendwart gewählt. Insgesamt sechs Mal musste die Schnelleinsatzgruppe der Wasserwacht Freilassing im vergangenen Jahr zu Sucheinsätzen an der Salzach und Saalach ausrücken. Die ehrenamtliche Gruppe kann zu jeder Tages- und Nachtzeit unter der Nummer 19222 bei der Rettungsleitstelle Traunstein angefordert werden.

In den kommenden Wochen erwartet die Wasserwacht ein neues Einsatzfahrzeug, das zusammen mit dem Boots- und Rüstanhänger sowie der Tauchausrüstung in einem geplanten Garagenneubau am BRK-Haus Freilassing Platz finden soll. Leider kann das Rote Kreuz die Mittel für die Baumaßnahmen nicht selbst aufbringen, so dass Wasserwacht und BRK-Bereitschaft auf Unterstützung aus der Bevölkerung und Geschäftswelt angewiesen sind. Damit sowohl das Fahrzeug mit Anhänger als auch die Tauchausrüstung sowie der Rettungswagen der BRK-Bereitschaft Platz haben, muss die bestehende Garage verlängert und um zwei Anbauten erweitert werden. Bisher dehnen sich die Ausrückzeiten der Schnelleinsatzgruppe erheblich aus, da zusätzliche Ausrüstung im Ernstfall erst aus der Tiefgarage herauf getragen werden muss. Ein Stellplatz im Freien komme nicht mehr in Frage, da die medizinische Ausrüstung zu sehr unter den Temperaturschwankungen leide, so Graf in seinem Bericht.

Peter Graf bedankte sich bei seinem eingespielten Vorstands-Team der letzten vier Jahre und bedauerte besonders, dass sein bisheriger engagierter Stellvertreter Gerhard Kriwan und Silvia Rochholz als Technische Leiterin nicht mehr für ein neues Amt kandidierten. Alfons Kandler verabschiedete sich „mit ein wenig Wehmut“ als Vorsitzender der Kreiswasserwacht, der er sechs Jahrzehnte lang vorstand. Unter Kandlers Führung habe man immer freie Hand in seinen Entscheidungen gehabt. Wenn trotzdem etwas schief ging, konnte der scheidende Vorsitzende alles wieder zurechtbiegen, bemerkte Graf anerkennend. Nie habe Kandler den Kontakt zur Basis verloren und war auf jeder der Jahreshauptversammlungen der Wasserwacht Freilassing als Gast anwesend. Ein Nachfolger werde es schwer haben, in seine Fußstapfen zu treten, so Graf.

Jeden Mittwoch fanden abwechselnd theoretischer Unterricht und Schwimmtraining für die derzeit 34 aktiven Mitglieder der Ortsgruppe statt, wobei in erster Linie Funkübungen und die Wiederholung der Herz-Lungen-Wiederbelebung auf dem Programm standen. Zusätzlich wurde jeden Sonntag im Schwimmbad geübt und trainiert. Jeder der Aktiven über 16 Jahren ist ausgebildeter Rettungsschwimmer, wobei der Großteil auch die Sanitätsausbildung durchlaufen hat. Hinzu kommen zahlreiche Zusatzausbildungen wie zum Bootsführer, Rettungstaucher, Schwimmausbilder oder Wasserretter. Der neue stellvertretende Vorsitzende der Ortsgruppe, Peter Kuchlbauer nahm 2004 mit Erfolg am Lehrgang „Führen im Einsatz“ in Traunreut teil, vier weitere Mitglieder an einem Funkkurs in Ainring. Monika Geßler stellte sich erfolgreich der langwierigen Ausbildung zum Wasserretter. Bei zwei Wasserrettungsübungen mussten die Helfer ihr Können unter Beweis stellen.

Neben der Aus- und Fortbildung der eigenen Helfer konnten in vier Anfänger-Schwimmkursen insgesamt 74 Kinder mit dem Element Wasser vertraut gemacht werden. Die Ausbilder Maria Krinke, Heidi Herzog und Tanja Vogt wurden während der 50 Kurstage tatkräftig von Gabi Hartl, Yasmin Grigull, Eva Kastner und Peter Kuchlbauer unterstützt und konnten 34 „Seepferdchen-Abzeichen“ an die neuen Freischwimmer überreichen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr allein in den Schwimmbädern Freilassing und Ainring 242 „Seepferdchen-Abzeichen“, 240 Jugendschwimmabzeichen, 15 Schnorchelabzeichen und 25 Rettungsschwimmabzeichen abgenommen. Kontinuierliche Ausbildung der Bevölkerung im Schwimmen und Rettungsschwimmen ist die effektivste Maßnahme gegen das Ertrinken, das bei Kleinkindern in Deutschland nach den Verkehrsunfällen nach wie vor die zweithäufigste Todesursache darstellt.

Fast 450 Stunden wurden bei den zahlreichen Wachdiensten in den Freibädern Freilassing und Ainring sowie am Abtsee geleistet, wobei die Helfer der Ortsgruppe 98 Mal Erste Hilfe leisten mussten. Hinzu kamen die Aufsicht am Brötzner Weiher sowie die Absicherung des Feldkirchner Triatlons mit zwei Booten und zwölf Helfern. Bei den regelmäßigen Naturschutzstreifen in den Saalachauen wurden 114 ehrenamtliche Stunden erbracht. Zusätzlich beteiligte sich die Wasserwacht mit einer Schnorchelausbildung am Ferienprogramm in Freilassing und Ainring und stellte die Mimen für die Busunfall-Übung in Ainring. Auch der gesellige Teil kam mit sechs Veranstaltungen nicht zu kurz, wobei die Wasserwacht-Helfer unter anderem ihre Kollegen in Kühnhausen beim Strandfest besuchten und ein Wochenende auf der Braunauer Hütte verbrachten.

Die derzeit 17 Kinder und Jugendlichen der Ortsgruppe im Alter zwischen acht und 15 Jahren waren mit über 140 Wachstunden und 48 Erstversorgungen im vergangenen Jahr ebenso aktiv wie die Erwachsenen. Neben den wöchentlichen Ausbildungsabenden mit Inhalten aus den Bereichen Wasserrettung, Naturschutz und Erste Hilfe hatten die jungen Wasserwacht-Helfer auch beim Rodeln am Königssee, bei der Bootsausbildung auf der Saalach oder bei der Absicherung des „Super-Sommer-Ferien-Festes“ ihren Spaß. Jugendleiterin Tanja Vogt dankte Monika Geßler und Petra und Thomas Vogt, die sich während ihres Auslandaufenthaltes um die Belange der Jugend kümmerten.

Für ihren langjährigen aktiven Dienst in der Wasserwacht wurden Wolfgang Rochholz (30 Jahre), Gerhard Bankensegger (25 Jahre), Maria Krinke (20 Jahre), Holger Krinke (10 Jahre) und Petra Vogt (10 Jahre) vom Vorsitzenden der Kreiswasserwacht, Alfons Kandler ausgezeichnet.

Auch im Namen der anwesenden Bürgermeister der Gemeinden Ainring und Saaldorf-Surheim überbrachte Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher seine Grußworte und dankte für den hohen ehrenamtlichen Einsatz. Feuerwehrkommandant Hans Zimmermann erinnerte an die gemeinsamen Sucheinsätze an Saalach und Salzach und betonte, dass sich die verbesserten Alarmpläne bewährt haben. Logistische und technische Unterstützung beim Garagen-Neubau sicherte Michael Bolze vom THW-Ortsverband zu. Das Rote Kreuz in Freilassing habe nach den Worten von BRK-Bereitschaftsleiter Florian Löw Vorbildcharakter, denn nirgendwo sonst sei die Zusammenarbeit so gut. Beim Gautrachtenfest halfen auch 17 Sanitäter der Wasserwacht mit, den enormen Anforderungen mit 210 Patientenversorgungen innerhalb weniger Stunden gerecht zu werden.

Die
Die für die kommenden vier Jahre neu gewählte Vorstandschaft der Wasserwacht-Ortsgruppe Freilassing-Ainring: Johann Kuchlbauer (stellvertretender Vorsitzender), Peter Graf (Vorsitzender), Monika Geßler (Jugendwart), Tanja Vogt (stellvertretender Jugendwart), Holger Krinke (stellvertretender Technischer Leiter) und Heidi Herzog (Technischer Leiterin). Als scheidender Vorsitzender der Kreiswasserwacht gratulierte Alfons Kandler (rechts) dem neuen Team in Freilassing.
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Für ihren langjährigen aktiven Dienst in der Wasserwacht wurden Gerhard Bankosegger (25 Jahre), Maria Krinke (20 Jahre, von links), Holger Krinke (10 Jahre, rechts), Petra Vogt (10 Jahre) und Wolfgang Rochholz (30 Jahre, beide nicht anwesend) ausgezeichnet. Monika Geßler (Zweite von rechts) stellte sich erfolgreich der langwierigen Ausbildung zum Wasserretter.