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RAMSAU/SCHÖNAU AM KÖNIGSSEE – Die Österreichische Flugpolizei hat am Mittwoch die Bergwacht Ramsau bei der Suche nach dem im Watzmann-Gebiet vermissten 21-Jährigen (wir berichteten) mit einem so genannten Recco-SAR-Suchsystem unterstützt, das am Tau unter dem Heli montiert ist und selbst noch aus größerer Entfernung eine Ortung von Recco-Rettungs-Reflektoren ermöglicht.

Die Besatzung der Tiroler Einsatzmaschine flog das Gebiet rund um den Mooslahnerkopf, den Kleinen Watzmann, die Wiederroute, den Watzmanngrat und Teile der Ostwand und der Westwand ab. Zusätzlich setzte die Besatzung eines Transporthubschraubers der Bundespolizei Bergretter am Hocheck und an der Mittelspitze ab, um die Hocheckhütte und das Gipfelbuch zu kontrollieren, wobei die Hütte leer war und an der Mittelspitze kein Buch im Kasten war. Der viele Neuschnee der letzten Tage erschwert die Suche zu Fuß und aus der Luft, da die Einsatzkräfte nicht ohne erhebliches Risiko ins Steilgelände können und viele relevante Bereiche überhaupt nicht einsehen können, weshalb die Suche seit Mittwochabend vorerst unterbrochen ist und erst wieder fortgesetzt wird, wenn es konkrete neue Hinweise gibt oder der Schnee wieder weggetaut ist.

Das Recco-System zur Suche nach Lawinen-Verschütteten arbeitet mit passiven Reflektoren (Halbleiter wie in elektronischen Geräten) und aktiven Recco-Suchgeräten nach dem Prinzip des Harmonischen-Radars. Die Reflektoren benötigen keine eigene Energieversorgung und können daher kostengünstig in Wintersportbekleidung und -ausrüstung eingebaut werden. Das System basiert auf dem Prinzip der Frequenzverdopplung durch eine Halbleiterdiode, wie sie zum Beispiel auch in Handys vorkommt. Die maximale Reichweite des Recco-Systems beträgt laut Hersteller 200 Meter an der Oberfläche und 30 Meter bei der Suche im Schnee. Das Suchsystem kann von Hubschraubern aus eingesetzt werden. Vom Suchgerät werden Funksignale ausgesendet, die von den Halbleitern zurückgeworfen werden.